Von 1952 bis 1989 zog sich die innerdeutsche Grenze durch den Braunkohletagebau zwischen Helmstedt und Harbke. Heute erinnern das »Grüne Band« oder der »Iron Curtain Trail« an diese Zeit der Trennung. Ansonsten schlägt der sich mit Wasser füllende Tagebau als »grenzenloser« Lappwaldsee mit einem Naherholungsgebiet ein neues positives und gemeinschaftliches Geschichtskapitel in der Region auf. Und das wird unter anderem mit dem kommenden Flözerfest spektakulär zelebriert. Denn am Sonnabend, dem 25. Mai, veranstaltet der Planungsverband Lappwaldsee von 11 bis 19 Uhr nach 2022 das zweite Flözerfest mit umfangreichem Programm »zu Wasser, zu Land und in der Luft«.
Da das Wasser den Veranstaltungsort vom ersten Flözerfest auf dem Grenzkohlepfeiler mittlerweile eingenommen hat, steht dieser Platz nicht mehr zur Verfügung. Die Neuauflage des Flözerfestes findet dieses Jahr daher an zwei Standorten statt: am Petersberg (Helmstedt) sowie am Seeufer (Harbke). Das Programm wird wieder facettenreich sein.
»Gemeinsam mit Ihnen, das heißt den hier lebenden Menschen und Besuchern, den Bergbauunternehmen sowie Vereinen, Verbänden und weiteren Einrichtungen der Region möchten wir den Erlebnistag am Lappwaldsee veranstalten und feiern«, schreibt der Planungsverband. Neben zahlreichen Ständen mit Informationen zur Geschichte des Tagebaus sowie zum aktuellen Stand und zur Zukunft des Lappwaldsees, gastronomischem Angebot und Spaß für die Kleinen werden zahlreiche Aktionen das Fest begleiten. Die DLRG bietet Bootsrundfahrten an und der Luftsportverband Helmstedt veranstaltet Rundflüge mit Ultraleichtflugzeugen ab Segelflugplatz Rote Wiese in Helmstedt (35 Euro pro Person). Noch in Planung befinden sich Flüge mit einem Wasserflugzeug vom Seeufer. Die Schöninger Fahrradvermietung »Omas Drahtesel« bietet um 11 Uhr eine geführte Radrundreise von der Wellmannstraße 1 in Schöningen zum Veranstaltungsort an –Rückkehr zum Startort ist um 17.30 Uhr, wo die Tour mit Speis und Trank zu Eigenkosten ausklingen soll.
Wie schon beim ersten Flözerfest ist der Eintritt frei. Gäste müssen selbst für Sitzgelegenheiten sorgen oder Picknickdecken mitbringen. Außerdem weist der Planungsverband darauf hin, dass sich der Bereich noch immer unter Bergbauaufsicht befindet. Daher sollen sich alle Teilnehmer an die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen halten. Besucher und Akteure vor Ort haben zwingend die Verhaltensregeln einzuhalten.
Wer aus der Nähe kommt, sollte aufgrund begrenzter Parkmöglichkeiten möglichst zu Fuß oder per Rad anreisen. Großraumparkplätze stehen an der Masch und am Umspannwerk an der Kreisstraße 63 Richtung Büddenstedt zur Verfügung. Außerdem werden Transfershuttle mit Bus, Pferdekutsche und Planwagen angeboten. Der ASB stellt Mitfahrgelegenheiten für gehbeeinträchtige Besucher vom Eingang zur Verfügung. Der Regionalverband Großraum Braunschweig setzt einen Sonderzug ab dem Helmstedter Bahnhof über das Avacon-Umspannwerk und den Büddenstedter Bahnhof ein.
Die Internetplattform www.lappwaldsee.info bietet zahlreiche Informationen zum Programm, eine Veranstaltungskarte, Abfahrtszeiten der Shuttle-Möglichkeiten, Verhaltensregeln im Bergaufsichtsbereich und vieles mehr.
Sebastian Lükemann