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Noch bis zum 09. August 2020: Umfrage des Landkreis zum Thema Coworking

Coworking ist in Großstädten fast selbstverständlich und bietet Start-ups, Freiberuflern und »digitalen Nomaden« einen Ort, um flexibel ihrer Arbeit nachzugehen und sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Auch im Landkreis Wolfenbüttel besteht Potenzial für solche Coworking Spaces. Mit einer Online-Umfrage sollen das Interesse und der Bedarf von möglichen Nutzern erfragt werden. Dazu werden die Bürger aus dem Landkreis sowie Unternehmen aus der Region gebeten, sich an dieser Umfrage, die noch bis zum morgigen Sonntag läuft, zu beteiligen.­
Michaela Hrabec (stehend) vernetzt Coworker, wie hier bei einem gemeinsamen Frühstück

Wie heißt wohl ein Beruf, bei dem eine Person gleichzeitig Ver­anstaltungsmanager, Immobilienkaufmann, Buchhalter, Erzieher, Moderator und Reinigungskraft ist? »Als Coworking-Space-Manager ist man all das und noch viel mehr. Man muss alle möglichen Situationen meistern können«, sagt Michaela Hrabec, Head of Coworking Space-Management bei der Cowork AG, die zahlreiche »Spaces« in Deutschland betreibt.

Für Hrabec gilt: »Ich mache meine Arbeit richtig, wenn ich mich nach und nach selbst abschaffe.« Sie vernetzt die einzelnen Coworker – z. B. im WORQS, einem Coworking Space in Aachen mit 2 500 Quadratmetern auf fünf Etagen, in dem rund 200 Arbeitsplätze im Open Space und in Teambüros zur Verfügung stehen. Wenn sich alle untereinander kennen und sich alle wohlfühlen – dann ist Hrabecs Arbeit getan. »Man muss eben alles am Laufen halten.«
Als Space-Managerin ist sie für das ganze Haus zuständig, beispielsweise dafür, dass der Kaffeeautomat gefüllt ist, das WLAN funktioniert und die Buchhaltung stimmt. »Der Beruf des Coworking-Space-Managers ist äußerst vielfältig«, sagt sie. Da es dafür keine etablierte Ausbildung gibt, bietet die Cowork AG Fortbildungen an. Schließlich entstehen fortlaufend im ganzen Land neue Coworking-Angebote. »Gut geeignet für diese Positionen sind oft Menschen aus der Hotellerie und Gastronomie, weil sie oftmals die notwendige Kundenorientierung und Kommunikationsfreude mitbringen«, sagt Hrabec. Man müsse eben in der Lage sein, schnell zu erkennen, was die Kunden brauchen und wünschen.

Und Kunden, die sich für die Arbeit im Coworking Space interessieren, gibt es immer mehr. »Wir bekommen z. B. regen Zulauf von großen, eher konservativen Firmen, die sich vermehrt für neue Formen des Arbeitens interessieren«, erklärt Hrabec. Moderne Arbeitsmethoden und Büroformen sind für solche Unternehmen eine Möglichkeit, Mitarbeiter für sich zu gewinnen und sie auch dauerhaft halten zu können. Im Aachener WORQS stellen Angestellte aus Unternehmen die Mehrheit der Coworker. Dort gibt es eine Großzahl an Teambüros – dennoch stehen alle Türen offen. Und spätestens am Kaffeeautomaten findet reger Austausch auch über Teamgrenzen hinweg statt.

»Im Haus funktioniert alles nach dem Plug-and-play-Prinzip«, sagt Hrabec. Mitarbeiter können an einen Arbeitsplatz gehen und sofort loslegen. Aber auch und manchmal insbesondere für Freelancer sind Coworking Spaces gut geeignet. »Man kann sich eben aufs Arbeiten konzentrieren und muss sich nicht um das Drumherum kümmern«, erklärt Hrabec – denn dafür sind ja der Coworking-Space-Manager und die Gemeinschaft im Haus zuständig. Auch die Preise spiegeln das wider. »Manche finden das auf den ersten Blick teuer. Aber unsere Preise sind immer ›all-inclusive‹. Bei uns wird es niemals eine Nebenkostenabrechung geben«, betont Hrabec.

Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder zum Frühstück. Ganz besonders wichtig für die Neuankömmlinge im Space. Die können sich bei dieser Gelegenheit vorstellen. »Sie sagen, was sie können, was sie brauchen, was sie suchen«, erklärt Hrabec. So fällt der Einstieg leicht. Und wer danach oder generell noch Fragen hat, kann sich jederzeit an seinen Coworking-Space-Manager wenden. Was in Aachen für Mehrwerte sorgt, könnte auch in Wolfenbüttel Wirkung zeigen. Daher erfragt der Landkreis derzeit in einer Online-Umfrage den Bedarf nach weiteren Coworking Spaces im ländlichen Raum neben dem bereits bestehenden in Schöppenstedt. Noch bis zum Sonntag, den 09. August 2020 steht der Online-Fragebogen auf www.coworking-wolfenbuettel.de zur Verfügung, In einem ersten Teil des Fragebogens werden die Hintergründe und Gewohnheiten der Bürger im Kontext ihrer Arbeitsumgebung erfragt. Im weiteren Verlauf werden dann konkrete Bedarfe und Wünsche an die Arbeitsumgebung und das konkrete Interesse an einem Coworking-Arbeitsplatz ermittelt.
Interessierte finden weitere Informationen sowie den Link zur Befragung auch auf www.lk-wolfenbuettel.de/coworking.