Die Lockerungen während der Coronapandemie sollen Schritt für Schritt den Weg zurück zu einem Leben wie vor dem »Lockdown« ermöglichen. Doch die Maßnahmen, die das jeweilige Hygienekonzept vorschreibt, macht es vielen Betriebsstätten nicht einfach, ihrem Geschäft nachzugehen.
Während die Abstandsregelungen sowie die Maskenpflicht von der Mehrheit als vernünftig erachtet werden, stellen diese Bedingungen gerade für Kinos eine große Hürde da. Das musste sich auch Familie Pesenecker eingestehen, die in Königslutter die Kammerlichtspiele führt. Vor Kurzem teilten die Kinobetreiber mit, warum das Kino trotz der Lockerungen vorerst immer noch geschlossen bleibt. Familie Pesenecker wies drauf hin, dass die Umstände weder für die Besucher noch für das Personal zumutbar seien. Bei der 1,50-Meter-Abstandsregel biete der Filmsaal lediglich Platz für maximal 38 Personen. Dass sich die Zuschauer beim Passieren beziehungsweise Verlassen der Sitzreihen nicht zu nahe kämen, wäre zudem schwer umzusetzen. Darüber hinaus ist das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung selbst während der Vorstellung Pflicht. Der fragwürdige Komfort eines gemütlichen Kinobesuchs ist die eine Seite. Doch das bedeutet auf der anderen Seite auch, dass das Kino die Umsatzeinbußen, die die freien Plätze mit sich bringen, nicht einmal durch den Verkauf von Getränken oder Snacks ausgleichen kann. Die Betreiber der Kammerlichtspiele haben aus diesem Grund den Entschluss gefasst, erst ab Spätsommer bzw. Frühherbst wieder zu eröffnen. Dafür nutzt Familie Pesenecker die Zeit, um neue Ideen sowie Reparaturarbeiten im Kino umzusetzen. Die Kinofans müssen sich zwar noch etwas gedulden, dürfen aber dennoch auf die Öffnung gespannt sein.