Die Feuerwehrtechnische Zentrale, kurz FTZ genannt, wurde am 23. Oktober ganze 50 Jahre alt – ein halbes Jahrhundert! Eigentlich ein guter Grund zum Feiern. Doch aufgrund der Pandemielage wird es zu diesem besonderen Jubiläum keine Feierlichkeiten geben können. »Eine Feier wird aber, sofern dann möglich, im nächsten Jahr nachgeholt«, so der Helmstedts Landrat Gerhard Radeck.
Die FTZ ist seit dem Jahr 1970 an der Nordstraße in Helmstedt im Betrieb. Sie ist Schirrmeisterei und Ausbildungsstätte für alle 68 Ortsfeuerwehren im Landkreis Helmstedt und für die kreiseigenen Fahrzeuge und Gerätschaften. Neben dem Kreisschirrmeister kümmern sich hier tagsüber sieben hauptamtliche Mitarbeiter u. a. um Atemschutz, Funk, Fahrzeuge, Pumpen, Geräte und Schläuche. Auch Ausbildungslehrgänge, Besprechungen oder Übungen werden in der FTZ durchgeführt. Zudem sind Facheinheiten der Kreisfeuerwehr mit Fahrzeugen,
Geräten und Personal in der FTZ untergebracht. So gehören u. a. Schulungsräume, Sozialräume, eine Funk- und
eine Atemschutzwerkstatt, eine Atemschutzübungsanlage, eine Waschhalle mit Pumpenprüfstand sowie Fahrzeughallen mit Werkstatt und eine Schlauchpflegeanlage mit Schlauchturm zur FTZ. Der Landrat betont: »Die FTZ ist als Serviceeinrichtung für die Feuerwehren im Landkreis Helmstedt zu verstehen und trägt dazu bei, leistungsfähige Feuerwehren im Landkreis vorzuhalten.« Bereits im Jahr 1968 war gemeinsam mit der Stadt Helmstedt die Errichtung einer FTZ durch den Landkreis und eines Feuerwehrgerätehauses durch die Stadt geplant worden. Am 23. Oktober wurde dann die Einweihung des »Grundbaus« gefeiert. Die imposante Anlage wurde nach dem Entwurf des Helmstedter Architekten Alfons Bartelheim geplant. Hierbei handelt es sich um das Verwaltungsgebäude links von der heutigen Eingangstreppe sowie um eine Fahrzeughalle mit zehn Einstellplätzen. Insbesondere der 28 Meter hohe Schlauchturm prägt seither das Bild der Nordstraße in Helmstedt. Außerdem gehörte das gemeinsam mit der Stadt Helmstedt oberhalb der FTZ am Weinberg errichtete Wohngebäude für Mitarbeiter zu den ersten Baumaßnahmen. Die neue FTZ war seinerzeit eine der modernsten Einrichtungen dieser Art im norddeutschen Raum und wurde insgesamt genau auf den Funktionsablauf der Feuerwehren im Landkreis
Helmstedt abgestimmt und eingerichtet. Damit wurde ein lang gehegter Wunsch der Feuerwehren im Landkreis Wirklichkeit. Die Erwartung des damaligen Landrats, dass die FTZ die Arbeit der Feuerwehren erleichtern, die Ausbildung verbessern und die Freude und das Interesse am Dienst der Feuerwehr verstärken möge, ging damit in Erfüllung.
Seitdem ist viel passiert, und die FTZ hat sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert; in erster Linie, weil es immer wieder zu eng wurde. So ist in den Jahren 1980/81 gemeinsam mit der Stadt Helmstedt das Nachbargrundstück gekauft worden, um eine Erweiterung des Gerätehauses der Ortsfeuerwehr Helmstedt sowie der FTZ realisieren zu können. Im Jahr 1983 wurde der Garagentrakt der FTZ um weitere fünf Garagen und Sozialräume vergrößert, weil zwischenzeitlich der Krankentransport- und Unfallrettungsdienst zur FTZ dazu kam. In dem Zuge wurde auch das Verwaltungsgebäude um einen Schulungsraum, ein Büro, eine Küche sowie Lagerräume im Keller erweitert.
1990 war es notwendig, den Garagentrakt um drei Garagen für die Unterbringung von neu zu beschaffenden Einsatzfahrzeugen des Landkreises zu erhöhen. Es folgte 1992 die Aufstockung des Verwaltungsgebäudes zur
Schaffung eines weiteren Schulungsraumes sowie einer neuen Feuerwehr- und Rettungsleitstelle nebst zwei Büroräumen. Dieser Schulungsraum dient bis heute auch als Arbeitsraum für den Katastrophenschutzstab. Im Jahr 2004 wurde wegen der räumlichen Enge eine weitere große Baumaßnahme durchgeführt. Diese umfasste, nach Erwerb eines weiteren Nachbargrundstückes, eine neue Atemschutzübungsanlage, eine Atemschutzwerkstatt und einen Lagerraum. Zudem wurde noch eine Fahrzeughalle mit vier Pkw-Einstellplätzen zur Unterbringung von Einsatzfahrzeugen und Anhänger der Kreisfeuerwehr geschaffen. Seither sind zudem immer wieder Sanierungsarbeiten durchgeführt und Gerätschaften beschafft worden; sehr viel ist in moderne
Technik investiert worden. Und nun wird der Platz wieder eng. Die FTZ ist wieder an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt, um zukünftig eine ordnungsgemäße und arbeitsschutzrechtlich vertretbare Aufgabenerfüllung sicherzustellen. Kreisbrandmeister Olaf Kapke erklärt dazu: »Maßnahmen sind nötig, um den zukünftigen Anforderungen einer leistungsstarken FTZ im Landkreis gerecht zu werden.« Im nächsten Jahr wird der Landkreis
Helmstedt daher eine Studie zur künftigen Nutzbarkeit des Objektes als FTZ in Auftrag geben. Somit wird sich nach einem halben Jahrhundert wieder einiges für die FTZ ändern.