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Die Stadt hat jetzt einen Tauschbücherschrank

Nasskalt, böiger Wind – perfektes Wetter für die Eröffnung eines Tauschbücherschranks, denn Winterzeit ist Lesezeit. Und so fanden sich noch im Dezember neben Bürgermeister Alexander Hoppe gleich zwei Dutzend weitere Besucher ein, um die neueste Errungenschaft Königslutters in Augenschein zu nehmen.

Der neue Tauschbücherschrank in Köngslutter steht an der Kreuzung Neue Straße/Kattreppeln. Seine Eröffnung übernahmen Bürgermeister Alexander Hoppe und Rita Trubjansky, Vorsitzende des Vereins »MachBar« Foto: Regio-Press

Es ist ein schmuckes Kästchen, das da jetzt an der Kreuzung Neue Straße/Kattreppeln steht und auf Lese-Interessierte wartet. Durch die Initiative des Vereins »MachBar« mit seiner Vorsitzenden Rita Trubjansky wurde ein hochwertiger Metallschrank angeschafft, der rundum verglast ist und sich über zwei Türen nutzen lässt.


Etwa 120 Bücher standen sozusagen in Erstausstattung bereit. Zum Schrank gehört dabei ein Extra-Bereich für Kinder- und Jugendliteratur, sinnig angelegt in der unteren Griffhöhe. Während eigentlich das Tauschen hinter der Idee des Schrankes steht, darf man sich sicher auch ein Buch mitnehmen, ohne selbst zu liefern – Hauptsache, es wird überhaupt wieder mehr gelesen. Die Pflege und Betreuung des Sortiments, zum Beispiel die regelmäßige Aktualisierung der Titel, leisten Teilnehmer des therapeutischen Zuverdienstes der Lavie Reha gGmbH, ein durch die Aktion Mensch gefördertes Projekt, das Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht. Unter Leitung von Christina Goedeke und Heidrun Hoffmann finden Teilnehmer vielfältige Tätigkeitsbereiche unter anderem in der Bücherei, dem Stadtarchiv und im Sozialkaufhaus der Lavie Reha gGmbH.


»Ich freue mich sehr über dieses neue Angebot, das durch die ›MachBar‹ und die Initiative Innenstadt ermöglicht wurde«, lobte der Bürgermeister. Er rechnet damit, dass die Bevölkerung viel Freude am Büchertausch haben wird. »Und ich halte diesen Schrank für eine gute Ergänzung unseres Angebotes in der Stadtbücherei.«


Rita Trubjansky hob vor allem das Engagement ihrer Vorstandskollegin Christine Kaiser hervor, die schon 2018 ein eigenes Tauschhaus für Bücher in Bornum eröffnet hatte. »Und nach dem Projekt Lesetraum ist der neue Schrank nun eine weitere Idee zur Leseförderung, die wir umsetzen konnten.«

Übrigens ist sich die Leseszene mit Christine Kaiser einig, dass Buchhandlung, Bücherei und Buchtausch keineswegs eine Konkurrenzsituation darstellen, denn jedes habe seine Berechtigung und seine Zielgruppe: »Es ist einfach eine nachhaltige Art und Weise, mit den Dingen umzugehen.«


Nach Angaben von Bürgermeister Hoppe haben Kauf und Errichtung des neuen Schranks rund 7 000 Euro gekostet und wurden vom Regionalverband Großraum Braunschweig gefördert. Der städtische Bauhof habe zudem die Anlage hergerichtet. »Wir planen, im neuen Jahr noch eine Wellenliege aufzustellen«, sagte Hoppe. Dann kann man direkt neben dem Schrank schmökern – wenn dann wieder die Sonne scheint.