Die Feuerwehren der Stadt Königslutter führten eine umfassende Alarmübung mit dem Szenario »Blackout im gesamten Bereich von Königslutter« durch. Einen realen Vorfall dieser Art, bei dem die Stadt mehrere Stunden ohne Strom war, hatte es 2024 bereits gegeben. Daraufhin entwickelte die Stadt Königslutter gemeinsam mit der Feuerwehr ein Konzept zur Bewältigung solcher Lagen.

Bereits um 16.45 Uhr an jenem Tag erhielten die Führungskräfte einen Voralarm mit der Meldung »Besetzung AFS«. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich Stadtbrandmeister Matthias Van der Wall, der erste stellvertretende Stadtbrandmeister Michele Anders sowie der zweite stellvertretende Stadtbrandmeister Axel Günther als Beobachter in der Feuerwache. Weitere Beobachter waren der stellvertretende Abschnittsleiter Süd Marco Koch, Ortsbürgermeister Alexander Hoppe, Fachdienstleiter Bürgerdienste Sascha Kühne sowie Maik Goerke, der Gemeindebrandmeister aus Lehre.
In der Stadtfeuerwehr Königslutter wurde umgehend eine Führungsstelle eingerichtet, die im Ernstfall mit einer Notstromversorgung hätte ausgestattet werden müssen. Nach der Alarmierung der Führungskräfte wurde um 16.54 Uhr die Alarmierung aller Feuerwehren der Stadt mit dem Stichwort »Hilfeleistung Wache/Wache besetzen« ausgelöst. Die Einsatzkräfte meldeten sich planmäßig über Funk und erhielten den Auftrag, nach dem erarbeiteten Blackoutkonzept vorzugehen.
Gemäß dieses Konzepts besetzten die Feuerwehrkräfte ihre Gerätehäuser im Schichtdienst und dienten als zentrale Anlaufstellen für hilfesuchende Bürger. Anliegen wurden auf speziell vorbereiteten Formularen dokumentiert und notwendige Maßnahmen eingeleitet. Ortsteile ohne eigene Feuerwehr wurden von benachbarten Ortswehren betreut, indem Fahrzeuge festgelegte Punkte anfuhren und dort temporäre Wachen errichteten. Im Ernstfall sollen die Bürger dieser Ortsteile nach dem Feuerwehrfahrzeug Ausschau halten.
Zusätzlich wurden Erkundungsfahrzeuge nach Königslutter entsandt, um bestimmte kritische Einrichtungen wie Altenheime aufzusuchen und dortige Bedarfe abzufragen. Bereits 13 Minuten nach Alarmierung erreichte das erste Erkundungsfahrzeug die Wache in Königslutter zur Auftragsannahme.

Der erste stellvertretende Stadtbrandmeister Michele Anders erklärte, dass das erarbeitete Konzept detaillierte Informationen über die Erreichbarkeiten von Energieversorgern, Polizei, Rettungsdiensten, Tankstellen, Lebensmittelmärkten und Pflegeeinrichtungen umfasst. Auch die Bestände an Brennstoffen und die Ausstattung der Feuerwehren mit Notstromaggregaten sind darin verzeichnet bzw. würden im Ernstfall abgefragt werden. Zudem bestehen Vereinbarungen mit Lebensmittelmärkten zur gezielten Versorgung in Krisensituationen.
Bürgermeister Alexander Hoppe und Fachdienstleiter Sascha Kühne berichteten, dass die Stadt Königslutter auf eigene Kosten ein »Materiallager für außergewöhnliche Einsätze« eingerichtet habe. Dieses ermöglicht die Betankung von Fahrzeugen, die Stromerzeugung und die Bereitstellung von Mahlzeiten durch eine Feldküche.
Um 17.18 Uhr, nachdem alle Feuerwehren ihre Wachen eingerichtet und die Erkundungsfahrzeuge ihre Aufgaben aufgenommen hatten, wurde die Übung erfolgreich beendet.
In der Nachbesprechung wurde festgestellt, dass das Konzept effizient umgesetzt wurde und gut funktioniert. Verbesserungsmöglichkeiten wurden identifiziert und fließen nun in die weitere Optimierung ein.
Um die Bürger umfassend zu informieren, plant die Feuerwehr Königslutter Maßnahmen wie Handzettel, Aushänge und die Nutzung weiterer Informationskanäle.
Mit der Alarmübung konnte eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden, dass die Feuerwehren der Stadt Königslutter gut auf einen »Blackout« vorbereitet sind und im Ernstfall schnell und strukturiert handeln können.