Am 20. September 1983 informierte Roklums Bürgermeister Dieter Schliephacke den Gemeinderat, dass der Roklumer Carl Tempel (1902–1987) eine Stiftung gegründet habe. Bald danach, am 26. Oktober, ernannte der Rat in einem Festakt den Dipl.-Landwirt Carl Tempel einstimmig zum Roklumer Ehrenbürger.
»Die Gemeinde kann sich glücklich schätzen«, betonte damals der heutige Ehrenbürgermeister Dieter Schliephacke. Am Rande der B 79 erinnert ein Gedenkstein an den Ehrenbürger Tempel. Seine Stiftung dient der »Förderung kultureller, sportlicher, kirchlicher und gemeindlicher Aufgaben der Gemeinde Roklum. Insbesondere erhalten die örtlichen gemeinnützigen Vereine, Altenkreis, Kirchengemeinde, Deutsches Rotes Kreuz, Feuerwehr und Ortsgemeinde Roklum, nicht die Samtgemeinde, Zuschüsse für besondere Aufgaben.« »Geflossen sind bisher über 320 000 Euro«, betonte Dieter Schliephacke, der bis vor wenigen Tagen als Stiftungs-Vorsitzender amtierte. Der heute 85-Jährige bewies bei der Verteilung der Gelder stets das »richtige Augenmaß« und trat nun nach einer Amtsausübung von 37 Jahren zurück. Neu gewählt wurde Michael Ebe (61), der betonte: »Für mich ist es eine große Ehre, die langjährige erfolgreiche Arbeit Dieter Schliephackes fortsetzen zu dürfen.« Schriftführer ist Heinz Mühlenkamp jr., Beisitzer Bernd Schliephacke. Als Ersatzmann und Nachrücker wurde Maik Löhr gewählt. Carl Tempel wurde am 20. Oktober 1902 als Sohn eines Bahnbeamten in Uerdingen geboren, studierte Landwirtschaft und arbeitete wiederholt auf dem Hof des Roklumer Landwirtes Otto Boetel. Ab 1. Januar 1960 amtierte der spätere Ehrenbürger in Roklum als Gemeindesekretär, vom 1. August desselben Jahres bis zum 31. Oktober 1967 als Gemeindedirektor. Anschließend arbeitete er ehrenamtlich seinen Nachfolger Bürgermeister Erich Baxmann ein. In Roklum lernte Carl Tempel seine Frau Florence kennen, die Trauung fand am 12. September 1943 im Magdeburger Dom statt. Die Ehe blieb kinderlos. bm