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Toller Auftakt des Live-Programms im Café »C’est Lavie«

Eine akustische Weltreise gab es kürzlich im »C’est Lavie« zu erleben. Das Café der Lavie Reha gGmbH hatte zu einem ersten Konzertabend an die Westernstraße 28 a nach Königslutter eingeladen – die 30 Karten waren nach Auskunft von Christina Goedeke innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Offenbar gab es große Neugier auf einen Mann namens Krishn Kypke – in gewisser Weise ein Künstler­name, denn der Musiker nennt sich so, wie sein Taufname Christian hierzulande oft ausgesprochen wird.

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Im ausverkauften Café ließ Kryshn Kypke seine Sammlung von Musikinstrumenten erklingen – hier eine indische Sitar mit 21 Saiten

»Tatsächlich stamme ich aus Lutter«, erzählte er seinen Gästen, und kurios: Offenbar trat er zum ersten Mal in seiner alten Heimatstadt auf, die er schon längst mit Dresden als Wohnort getauscht hat. Doch in gewisser Weise ist er auch ein ständig Reisender, vor allem in Sachen Musik. Zwischen Indien und dem schwedischen Polarkreis war er mit dem Rucksack unterwegs, traf viele Gleichgesinnte und lernte die am Wegesrand verbreiteten Saiteninstrumente kennen. So entdeckte Gitarrist Krishn für sich fremde Musikkulturen und brachte exotische Instrumente mit in die Heimat. In Indien führte ihn Meister Baba Ji in den Umgang mit der Sitar ein, in Usbekistan faszinierte ihn ein Instrument der mongolischen Steppe – die Dutar.


Eine Reihe dieser unterschiedlichsten Instrumente hatte der Musiker mit ins »C’est Lavie« gebracht. »Die Saiten der Welt« lautete das Motto des Abends, und viele Besucher dürften zum ersten Mal den exotischen Sound einer Sitar gehört haben, deren 21 Saiten auch für geübte Gitarristen eine Herausforderung darstellen. Doch die Auswahl des jeweiligen Instruments war fast egal, denn die ruhige, besinnliche Musikzusammenstellung war genau das Richtige für das kleine Café an der historischen Stadtmauer. Garniert wurde das instrumentale Programm durch Reiseanekdoten Kypkes, der sich als charmanter, humorvoller Plauderer herausstellte.


Starker Applaus war der Lohn für die Kulturvermittlung des Künstlers – aber auch für das Experiment der Lavie Reha gGmbh, ihr Café als neuen Live-Veranstaltungsort zu etablieren. »Wir wollen jetzt regelmäßig Konzerte und Lesungen anbieten«, kündigte Christina Goedeke an. Sie ist für die kulturelle Seite der Abende verantwortlich, während Teamleiterin Michaela Paulmann-Strusch in dem Inklusionsbetrieb die kulinarische Saite klingen lässt. Bei der Premiere durften sich die Gäste über eine Eigenkreation als Aperitif mit Zuckerrand freuen, etwas später gab es bunte Fingerfood-Variationen.

Und als es Kryshn Kypke zum Abschluss gelang, seiner Elek­trogitarre eine Art Walgesang zu entlocken, war die Weltreise beendet und die Besucher gingen beschwingt nach Hause.

Christina Goedeke gestaltet künftig das Kulturprogramm im Café »C’est Lavie« an der Stadtmauer Fotos (2): Regio-Press