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»Problem-Wohnkomplex« soll in neuem Glanz erstrahlen

Die Versprechungen waren groß, als sich im November 2017 das belgische Immobilienunternehmen Creadomus Invest als neuer Eigen­tümer der Wohnanlage in der Braunschweiger Straße präsentierte und vollmundig ankündigte, die in Schöppenstedter Kreisen als »Problem-Wohnkomplex« verschriene Wohnanlage in Zusammenarbeit mit der beauftragten Immobilienverwaltung Köchy aus der Elmstadt umfassend zu sanieren. In diese Richtung passiert war seither nur wenig, und so überrascht es nicht, dass der belgische Investor seine Pläne über Bord geworfen und das Objekt nach nicht einmal vier Jahren vor Kurzem wieder verkauft hat. Neuer Eigentümer ist nun das Immobilienunternehmen Plan-Finanz aus Braunschweig, das nun eine positive Zukunft einleiten will.
Objekt- und Bauverwalter Andreas Pause, der langjährige Hausmeister der Wohnanlage Mario Rosenberg und Plan-Finanz-Geschäftsführer Karl-Heinz Oppermann (v. l.) vor einem der Wohnbereiche, die derzeit um­- fassend renoviert werden. Als neuer Eigentümer will das Immobilienunternehmen aus Braunschweig der sa­- nierungsbedürftigen Wohnanlage in der Braunschweiger Straße 37 bis 41 neuen Glanz verleihen Foto: Nickel

Lautstark bahnen sich die Bohrer ihren Weg durch das Mauerwerk, Hammerschläge schallen durch die Umgebung und krachend türmen sich ausgediente Relikte der Vergangenheit Stück für Stück in großen Baucontainern. Es weht ein frischer Wind in der Braunschweiger Straße 37 bis 41, der nicht erneut als laues Lüftchen enden, sondern das schlechte Image des Wohnkomplexes nachhaltig wegblasen soll. 

»Ohne Übertreibung lässt sich festhalten, dass die Wohnanlage heruntergewirtschaftet ist und dringend eine Generalüberholung braucht. Unser Ziel ist es, hier ein zeitgemäßes und modernes Wohnen in einer lebenswerten Umgebung zu ermöglichen«, erklärt Karl-Heinz Oppermann, Geschäftsführer von Plan-Finanz, seine Pläne nach der Übernahme des Komplexes mit derzeit insgesamt 57 Wohnungen.

Seit dem 1. Juni laufen die Sanierungsmaßnahmen in den in die Jahre gekommenen und stark renovierungsbedürftigen Wohnungen sowie in den Treppenhäusern, Kellern und im Außenbereich auf Hochtouren. Eine Mammutaufgabe, wie Objekt- und Bauverwalter Andreas Pause berichtet.

»20 Wohnungen stehen derzeit leer. Diese nehmen wir zuerst in Angriff. Wir entrümpeln und entkernen die Wohnungen komplett. Türen, Fenster und Fußböden werden erneuert. Nach und nach werden wir anschließend, wenn die Mieter dem zustimmen, auch die bereits bewohnten Wohnungen erneuern. Dies natürlich in enger Absprache mit den derzeitigen Bewohnern, denen wir übergangsweise anbieten, für den Zeitraum der Bauarbeiten in bereits sanierte Wohnungen umzuziehen. Im Zuge der Renovierung wird auch die Heizungsanlage erneuert und wir planen, auf dem Gelände 15 bis 20 Garagen zu installieren, die dann gemietet werden können.«

Die Fertigstellung der Sanierungsarbeiten, mit denen vorwiegend ortsansässige Firmen beauftragt wurden, ist noch in diesem Jahr geplant. Dann soll die berüchtigte Wohnanlage in neuem Glanz erstrahlen und modernen, bezahlbaren Wohnraum für jedermann bieten. 

»Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa eine Million Euro. Die Größe der renovierten Wohnungen liegt zwischen 25 und 110 Quadratmetern – von der Ein-Zimmer-Wohnung für Singles bis zur Familienwohnung mit vier Zimmern. Der Preis der Kaltmiete pro Quadratmeter wird sich auf sechs bis acht Euro belaufen«, erklärt Karl-Heinz Oppermann, der zudem plant, die alte »Fuhrmannsche Halle« unweit des Wohnungskomplexes abzureißen und dort eventuell weitere Wohnungen zu errichten. »Unser Wunsch ist es, die marode Halle abzureißen und dort etwas Neues entstehen zu lassen. Dazu wird es in absehbarer Zeit hoffentlich konstruktive Gespräche mit der Stadt Schöppenstedt geben, die wir im Zuge unserer Planungen natürlich mit ins Boot holen werden, um die Entwicklung weiter voranzutreiben.«

Sebastian Nickel