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Neuer Publikumsmagnet: ein Oldtimerparadies mit Café

Kürzlich verwirklichten die Eheleute Corinna Steffens und Stefan Lommek ihren langersehnten Traum: die Eröffnung eines Oldtimermuseums mit dazugehörigem Café. Über Jahre hatten sie auf ihrem im Jahr 2015 erworbenen Hof in Boimstorf gewerkelt, um einen Ort des Austauschs für Gleichgesinnte zu schaffen. Zahlreiche Freunde und Bekannte folgten der Einladung zur Eröffnung. Unter ihnen auch Bürgermeister Alexander Hoppe, der das Projekt als »Leuchtturm für Königslutter« bezeichnete.
Die Eheleute Corinna Steffens und Stefan Lommek präsentieren gemeinsam mit Hofhund Emil ihren VW T1, der auf dem Bullifestival in Wolfsburg als Sieger in seiner Serie vom Platz fuhr

Bereits beim Betreten des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes in Boimstorf sticht der erste »Oldie« sofort ins Auge – und auch beim Betrachten des denkmalgeschützten Gebäudes wird deutlich: Hier steckt viel Liebe im Detail. Seit 2015 befassen sich Corinna Steffens und Stefan Lommek neben ihrer Arbeit nur mit einem, nämlich der Restauration ihres lieb gewonnenen Hofes.

Aus dem alten Pferdestall wurde über die Jahre das Wohnhaus des Ehepaares, während im ehemaligen Wohngebäude insgesamt sechs Mietwohnungen für ebenso begeisterte Oldtimerfreunde entstanden sind. »Wir sehen uns als eine Art Kommune, einen Zusammenschluss von Familie und Freunden, die ein gemeinsames Interesse haben«, schildert Lommek. Getreu dem Motto »Alles kann, nichts muss« könne sich jeder in die Gemeinschaft einbringen.

Hoffeste, Musikveranstaltungen, ein »lebendiger« Adventskalender und ein Autokino lockten in den vergangenen Jahren bereits Neugierige auf den Hof im Steinweg 14. Nun, seit der offiziellen Eröffnung des Museums, ist der Hof für alle Interessierten zugänglich. Das »Café Emil«, welches nach dem Berner Sennenhund der Familie benannt wurde, öffnet jedes erste und dritte Wochenende im Monat, jeweils sonnabends und sonntags von 14 bis 18 Uhr, seine Türen, das nächste Mal also am 2. und 3. Oktober.

Im »Café Emil« wird durchweg auf Nachhaltigkeit und Regionalität gesetzt. »Wir bieten in unserem Café neben selbst gebackenen Kuchen und Torten z. B. Freilandeier aus Lehre an, hochwertigen Kaffee aus der Denstorfer Kaffeerösterei Katermann und regionalen Honig«, beschreibt Steffens. Gemütlich eingerichtet mit Möbeln aus vergangener Zeit, lässt sich von hier aus wunderbar ein Blick auf den Hof und die Oldtimer werfen. Und wenn mal wieder musikalische Veranstaltungen anstehen, hat man im »Café Emil« den besten Blick auf die kleine Kulturbühne, auf der in der Vergangenheit schon regionale und internationale Künstler ihr Können unter Beweis stellten. 

Das Besondere am Oldtimer­paradies mit Café: Eine feste Preisliste gibt es nicht. »Jeder gibt das, was er kann und was es ihm wert ist«, erläutert Steffens. So habe man nicht den Anspruch, große Gewinne zu machen, sondern lediglich die Unkosten zu decken. Jedoch bleibe zu bedenken, dass eine gewisse Wertschätzung vonnöten ist, wenn das Angebot an regionalen Speisen weiter aufrechterhalten bleiben soll. »Wir unterstützen mit dem Kauf der regionalen Produkte die Betriebe aus unserer Heimat. Eine Kostendeckung ist wichtig, um dies weiterhin umsetzen zu können«, ergänzt Steffens.

Im »Café Emil« gibt es einiges aus vergangener Zeit zu erkunden. Hier wird zudem auf regionale Produkte und Nachhaltigkeit gesetzt

Zu bestaunen sind im Oldtimerparadies u. a. die zwölf historischen Fahrzeuge von Stefan Lommek – darunter neben einem VW T1 auch sein erstes Auto, ein Buckelvolvo. Ergänzt wird die Ausstellung durch alte Motorräder und Mopeds, die ihren Platz in einem der insgesamt vier Schauräume auf dem Hof gefunden haben. Interessierte dürfen sich an den Besuchertagen bei kostenfreiem Eintritt selbst ein Bild von den ausgestellten Schmuckstücken machen. 

»Ein großer Dank geht an dieser Stelle an unseren Bürgermeister Alexander Hoppe, der uns seit Beginn mit Rat und Tat zur Seite stand und uns über die eine oder andere Hürde, die es zu überwinden galt, begleitet hat«, äußert Lommek und verweist dabei auch auf die erhaltenen Zuwendungen zur integrierten ländlichen Entwicklung, die dazu beitrugen, dass das »Café Emil« nach sechs Jahren Restaurierung endlich seine Tüten öffnen konnte.

Annika Steinkamp