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Muttis Gastronomie – weit mehr als »nur« eine Suppenküche und ein Bistro

Im April 2019 eröffnete Sonja Knieke »Muttis Bahnhofs-Bistro« im Helmstedter Bahnhofsgebäude. Neben dem kulinarischen Angebot finden hier verschiedene kulturelle Veranstaltungen statt – am 24. Oktober das Oktoberfest, am 7. November ein Klassikkonzert und im Advent ein Weihnachtsmarkt

Sonja Knieke führt »Muttis Suppenküche« in Helmstedt, Markt 6, und seit eineinhalb Jahren auch »Muttis Bahnhofs-Bistro« im Helmstedter  Bahnhofsgebäude, in dem neben guter Küche auch Kultur geboten wird. Was ihre Gastronomie ausmacht und was Gäste bei den kommenden Veranstaltungen am 24. Oktober und 7. November sowie im Advent erwarten können, erfahren Sie hier.

Schon beim Eintreten in »Muttis Suppenküche« von Sonja Knieke in Helmstedt spürt man gleich diese gemütliche Atmosphäre: dieser warme Duft nach hausgemachter Brühe mit deftiger Einlage, Gäste, die dampfende Schüsseln vor sich haben, dazu einen heißen Tee genießen und ins Gespräch vertieft sind – mit sich, aber auch der Inhaberin. Denn man kennt sich. »So ist es eigentlich immer«, sagt Sonja Knieke. »Ein Großteil der Gäste der Suppenküche sind Stammkunden. Manche kommen täglich. Manche kommen allein, um etwas Leckeres zu essen, aber auch um zu reden. Da ist man
nicht oberflächlich, sondern da höre ich zu.« Eben das macht die Suppenküche – das schmale alte Fachwerkhaus inmitten des historischen
Helmstedter Marktplatzes – aus: gutes Essen und Geselligkeit.

Die Inhaberin selbst steht täglich am Herd. In ihrer Küche im hinteren Bereich kochen diverse Suppen. Einige Rezepte stammen aus der eigenen Großfamilie, einige hat sie im Internet recherchiert, wieder andere sind frei erfunden. Sie alle sind flüssige Gaumenfreuden – ganz besonders im kalten Herbst. Die Zutaten stammen weitgehend vom nahegelegenen Bauernhof Schmitt. Sie verarbeitet Gemüse, Obst, ganze Suppenhühner. Bis auf Tomatenstücke gibt es nichts aus der Dose. »Hier werden keine Tütensuppen angerührt«, garantiert sie. Die Güte der bereits vor sechs Jahren eröffneten Suppenküche hat sich mittlerweile herumgesprochen. Sonja Knieke und ihr Team aus Mitarbeitern, Familie und Helfern wurden bereits
durch einen Eventmanager aus Osnabrück für die Einweihung des Radweges zwischen Braunschweig und Magdeburg gebucht. Dort kochten sie für 450 Leute. Zum 25. Jahrestag des Mauerfalls gab es für Hunderte Menschen Soljanka – das Team war passend verkleidet, und der Eintritt war durch einen provisorischen Schlagbaum mit Vorzeigen des historischen Passes möglich.

Sonja Knieke in »Muttis Suppenküche« in Helmstedt, Markt 6. Hier ist seit sechs Jahren jeder willkommen, um sich hervorragende Suppen und mehr schmecken zu lassen. Fotos (2): Lükemann

»Wir sind da gern kreativ, und die Kunden lieben das. Das spricht sich rum, sodass wir stolz sind, unsere Suppe mittlerweile innerhalb der Stadt und weit über Helmstedts Grenzen hinaus zu liefern – an die hiesigen Seminare der Uni Magdeburg, das  DRK, sogar die AWO Königslutter bestellt gelegentlich bei uns. Wir kochen für Taufen, Geburtstage, Hochzeiten und Beerdigungen.« Die Hütte auf dem Weihnachtsmarkt, in der es immer auch
Braunkohl gibt, haben Knieke bis nach Berlin und bei internationalen Touristen beliebt gemacht. »Manche kommen extra deswegen wieder her«, sagt sie mit etwas Stolz. Und das ist nur ein Teil der Großveranstaltungen. Denn der Erfolg und eine wunderbare Chance brachten Sonja Knieke dazu, im Bahnhof den Ableger »Muttis Bahnhofs-Bistro« zu eröffnen – einen Imbiss mit Industriecharme. Die Speisen der Bistrokarte werden in »Muttis
Suppenküche« vorbereitet und im Bahnhof angeboten. Dazu gibt es immer ein erweitertes Angebot an Snacks. »Die Gäste müssen nur sagen, was sie wünschen. Ob Taschentuch, Snickers oder Kohlroulade – irgendwie bekommen wir das hin. Und wenn es zum nächsten Besuch ist. Das gilt natürlich auch für die Suppenküche selbst. Wer besondere Wünsche hat, braucht mich nur darauf anzusprechen.« Aushängeschild des Bistros aber ist auch das Kulturangebot. Weinfeste, Lesungen, Konzerte sind hier seit der Eröffnung im April 2019 schon veranstaltet worden. Auch Corona hält die umtriebige Sonja Knieke, die vor ihrer »Suppenzeit« im öffentlichen Dienst tätig war, nicht auf. Sie kennt sich aus, erarbeitet Konzepte, steht in stetem Kontakt mit Behörden und schafft es so, auch weiterhin ein tolles Programm anzubieten.

Am Sonnabend, dem 24. Oktober, wird vor Ort ein Oktoberfest mit dementsprechendem kulinarischem Angebot stattfinden, zu dem Besucher gern in Dirndl bzw. Lederhose kommen dürfen. Für Sonnabend, den 7. November, ist ein klassisches Konzert mit Cello, Geige und Klavier mit dem Ensemble von Rita Goos geplant. Beide Veranstaltungen bedingen allerdings einer Anmeldung unter 01 73/5 79 70 14. Auch werden ausnahmsweise Eintrittspreise verlangt – denn ganz entgeht auch Knieke der aktuell schwierigen Coronasituation nicht. Dennoch gibt sie nicht auf, lässt sich Neues einfallen. So wird freitags bis sonntags an den vier Adventswochenenden auch ein kleiner Weihnachtsmarkt im und am Bahnhof ausgerichtet. »Die Bestätigung habe ich gerade erhalten«, sagt Sonja Knieke hocherfreut. Auch hier sind Anmeldungen – sowohl für Besucher als auch für interessierte
Standbetreiber – nötig. Ansonsten bietet sie nach wie vor ihre hausgemachten köstlichen Suppen und mehr an und freut sich auf jeden Gast, den sie
bewirten und mit dem sie ins Gespräch kommen kann – im Bahnhof montags bis freitags von 6 bis 14 Uhr, in der Suppenküche montags bis freitags von 11 bis 14 Uhr. sl