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Mäßiger Regen

Mit »Smart Country« Vitaldaten eines Baumes erhalten

Dunja Kreiser (l.) beim Testen einer sogenannten Augmented-Reality-Brille, mit der die Daten des Baumes erlebbar dargestellt werden können. Mithilfe der neuen Funktechnologie können Analysedaten geliefert werden, die eine schnelle Einschätzung über den Zustand eines Waldes ermöglichen
Mithilfe eines neuen Förderprogramms will die Bundesregierung den zügigen und effizienten Ausbau des 5G-Mobilfunks gerade im ländlichen Raum unterstützen. Im Rahmen eines 5G-Innovationswettbewerbes nehmen daran mit einem gemeinsamen Pilotprojekt namens »Smart Country« u. a. die Ostfalia-Hochschule, die Landkreise Wolfenbüttel und Helmstedt, die Landwirtschaftskammer und Vodafone teil. Jetzt besuchte die niedersächsischen Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser die Ostfalia in Wolfenbüttel.

»Ohne eine leistungsfähige Telekommunikationstechnik geht heute gar nichts mehr. Gerade die ländlichen Räume müssen technologisch weiterentwickelt werden«, so Kreiser. Hier sieht die SPD-Abgeordnete deutliches Potenzial: »Durch den Einsatz von 5G auf 700-MHz-Frequenzen über das öffentliche Netz werden wesentliche Leistungsparameter von 5G erprobt.«

Das Ziel des Förderprogramms ist es, Projektideen zu entwickeln, um 5G-Anwendungen in der Region zu erproben und zu erforschen. Das regionale Projekt »5G Smart Country« besteht aus den Teilprojekten »Smart Farming« (Landwirtschaft) und »Smart Forestry« (Forstwirtschaft) und soll in Umsetzungsflächen Wolfenbüttels, Schickelsheim, Lucklum und Söllingen für Nachhaltigkeit in den Bereichen Wirtschaft, Natur- und Klimaschutz, Bildung, Mobilität und Gesundheit sorgen.

So sieht »Smart Forestry« vor, Bäume und den Waldboden mit Sensoren auszustatten. Forstmitarbeiter, aber auch vorbeispazierende Bürger mit entsprechender App erhalten auf diese Weise wertvolle Daten zur Vitalität eines Baumes. »Über intelligente Waldsensorik und 5G-Anbindung erfährt der Wald eine digitale Transformation, die das nachhaltige Wirtschaften optimiert«, sagt dazu Prof. Dr. Diederich Wermser von der Fakultät Elektrotechnik der Ostfalia-Hochschule. Hier sieht die SPD-Landtagsabgeordnete große Chancen – nicht nur für die hiesige Region: »Die Potenziale des 5G-Mobilfunks müssen deutlich gemacht werden. Das Projekt hat Strahlkraft in die Bereiche Natur- und Klimaschutz, Gesundheit, Bildung, Kommunikation und Wirtschaft. Es zeichnet sich durch das synergetische Zusammenwirken vieler Akteure im ländlichen Raum aus. Sie verweist auf die deutlichen Vorteile: »Mithilfe der Digitalisierung könnten Waldbrände schneller lokalisiert werden oder aber eine zeitnahe Behandlung gegen Borkenkäferbefall erfolgen.»

Prof. Dr. Andreas Ligocki von der Fakultät Maschinenbau weiß, dass der Ausbau des Mobilfunknetzes in der Bevölkerung polarisiert, doch er hält dagegen: »Wir wollen dem Wald und somit allen Menschen etwas Gutes tun. Die Digitalisierung in Kombination mit künstlicher Intelligenz wird uns im Projekt ›Smart Forestry‹ neue regionale Möglichkeiten des Natur- und Klimaschutzes bieten.« 

Der zweite Themenkomplex »Smart Country« verfolgt das Ziel, detailliertes Wissen zu Bedingungen und Vitalität der Pflanzen auf dem Feld zu erhalten. Mithilfe einer vernetzten und kontinuierlichen Erfassung sowie Analyse von Daten über die 5G-Technologie könne die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen ökologischer, ökonomischer, aber auch transparenter erfolgen, erläutert Prof. Ligocki weiter. Und Kreiser ist überzeugt: »Für die regionale Entwicklung ist das Projekt ›Smart Country‹ mit der neuen 5G-Technologie immens wichtig und bietet echte Lösungsansätze für den ländlichen Strukturwandel, die Ostfalia-Hochschule ist dabei ein perfekter Partner.«

Tanja Heuer (wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ostfalia-Hochschule), Prof. Dr. Andreas Ligocki, SPD-Landtagsabgeordnete Dunja Kreiser und Prof. Dr. Diederich Wermser bei der Präsentation des Pilotprojektes »Smart Country«, das Themenfelder beinhaltet wie Waldsensorik und Frühwarnsysteme sowie ein Bürgerinformationssystem Wald und auch eine vernetzte Holzernte ermöglichen soll