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Leserbrief von Lars Marschalleck zum Thema Telefonie im Sozialkompetenzzentrum Schöningen

Mein Name ist Lars Marschalleck und ich wohne in Schöningen. Um mich soll es hier jedoch nicht gehen. Meine Mutter Waltraut wohnt ebenfalls in Schöningen und ist im Sozialkompetenzzentrum untergebracht. Dort lebt sie in einer kleinen, altengerechten Wohnung. Sie hat sich entschieden, dort zu leben, weil man hier im Alltag zusätzliche Hilfe bekommen kann.

Seit November funktioniert ihr Telefonanschluss nicht mehr. Es handelt sich hier um einen Telefonanschluss mit einer alten Kupferleitung. Als ich in der Telefon-Hotline der Telekom für meine Mutter die Auskunft bekam, dass es an ihrem Telefon liegen muss, haben wir daraufhin alle Möglichkeiten auf einen Defekt in ihrer Wohnung gesucht. Leider wurden wir diesbezüglich nicht fündig und einige Telefonate später wurde mir von der Telekom endlich bestätigt, dass es sich um eine großflächige Störung in Schöningen handelt. Hier sind bereits Tage verstrichen, bis es zu dieser Aussage kam. Rückfragen bei anderen Bewohnern haben ergeben, dass nicht nur meine Mutter von dieser Störung betroffen war. Einige weitere Mitbewohner des Sozialkompetenzzentrum hatten ebenfalls diese Telefonstörung. Wir waren erleichtert, dass man endlich erkannt hat, dass nicht wir, sondern die Telekom für diese Störung verantwortlich ist. Zu dieser Zeit wussten wir noch nicht, dass das der Anfang einer noch heute andauernden Reise in der Servicewüste Deutschland ist. Die von uns gemeldete Störung sollte bis zum 07.12. behoben werden.

Leider war auch an diesem Tag die Leitung gestört. Wieder einmal rief ich bei der Telekom an und bekam die Auskunft, dass ein Bauteil fehlt und der Schaden erst zum 21.12. behoben werden kann. Auch an diesem Tag geschah das jedoch nicht. Es wurde uns ein Leihhandy angeboten. Ich teilte dem Mitarbeiter in der Telefonhotline der Telekom jedoch mit, dass das wenig Sinn macht, wenn der Kunde eine Vorstufe von Demenz hat und diese Geräte nicht mehr bedienen kann. Zusätzlich gab es die Meldung, dass der Schaden zum 28.12. behoben werden soll. Es gab kein Bedauern und man ist nicht weiter darauf eingegangen, dass viele von den betroffenen Personen wohl ihre einzige Kontaktmöglichkeit zur Außenwelt und damit zu ihren weit entfernt lebenden Familienmitgliedern verloren haben.

Was das für alleinstehende Menschen gerade zur Weihnachtszeit bedeuten kann, muss ich hier nicht erläutern. Auch zu dem erneut genannten Termin gab es keine Behebung des Schadens. Inzwischen hat man mich von der Telekom eigenständig angerufen und den 09.01. als Zieldatum genannt. Hier wäre eine einmalige Auskunft ausreichend gewesen, stattdessen haben mich mehrere unterschiedliche Mitarbeiter der Telefon-Hotline kontaktiert. Ich muss zugeben, dass ich genervt und mit meiner Geduld am Ende bin.

Natürlich war dann auch am 09.01. alles beim Alten und meine Mutter konnte noch immer nicht telefonieren. Heute am 11.01. entnahm ich der Presse, dass es in Broitzem ganz ähnliche Probleme mit der Telekom gibt. Dort hat man den Kunden Alternativen angeboten, die in meinen Telefonaten mit der Telekom seit November keine Erwähnung fanden. Ich wende mich nun an die Öffentlichkeit, um den Druck auf dieses Unternehmen zu erhöhen und hoffe diesbezüglich auf Ihre Unterstützung.

Sobald mir die Vertragsdaten meiner Mutter vorliegen, werde ich außerdem eine Beschwerde an die Bundesnetzagentur schicken und hoffe, dass es mir viele, ebenfalls von Störungen betroffenen Kunden in Schöningen gleichtun werden. Die monatliche Grundgebühr wird auch weiterhin von der Telekom abgezogen. Einem so großen Konzern ist es nicht möglich, diese Zahlungen sofort auszusetzen. Stattdessen soll sich der Kunde melden, wenn der Schaden behoben wurde, damit diese Gelder zurückerstattet werden können.