Der Landkreis Wolfenbüttel hatte zu einem Klimaschutz-Workshop eingeladen. Rund 40 Akteure aus Politik, Wirtschaft, Verbänden, Zivilgesellschaft und Verwaltung bearbeiteten – aufgeteilt in zwei Arbeitsgruppen – die Themen »Regionale Wirtschaftskreisläufe, Landnutzung, erneuerbare Energie« sowie »Mobilität und neue Arbeitsformen« bearbeitet. Die Ziele des Workshops waren die Fortführung und Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises, die Schwerpunktsetzung weiterer Maßnahmen und die Vorbereitung der notwendigen politischen Beschlüsse.
Landrätin Christiana Steinbrügge eröffnete den Abend, begrüßte die Workshop-Teilnehmer und verdeutlichte, dass der Klimaschutz in der Landkreisstrategie verortet ist: »Unsere Landkreisstrategie leitet sich aus dem Gedanken der Nachhaltigkeit ab, woraus wir drei Leitideen entwickelt haben, um den Landkreis weiterzuentwickeln. Die erste Idee ist: ›Das Lokale gewinnt an Bedeutung‹. Hier geht es etwa um regionale Wirtschaftskreisläufe und Tourismus in der Region. Die zweite Idee ist: ›Besser statt mehr‹. Gerade vor dem Hintergrund knapper Ressourcen gilt es, auf Qualität statt Quantität zu setzen. Die dritte Idee ist: ›Mehr Zeit für Menschen‹. Hier setzen wir auf Zeit und Engagement füreinander im Kleinen wie im Großen, auf bürgerschaftliches Engagement und das Ehrenamt – kurz, das Einstehen füreinander als Individuen und Gesellschaft.« Die Agentur »merkWATT«, die das Umweltamt des Landkreises in Sachen Klimaschutzkonzept seit 2012 begleitet, führte im Anschluss durch den Abend. Der Dezernent für Bauen und Umwelt Claus-Jürgen Schillmann zeigte auf, welche konkreten Maßnahmen der Landkreis bisher ergriffen hat und wie diese durch die Landkreis-Mitarbeitenden Sylke Adam und Armin Herglotz umgesetzt werden. Es wurde bereits viel erreicht, so Schillmann, wie beispielsweise die Umsetzung der Förderprogramme zur energetischen Gebäudesanierung oder auch das noch neue Förderprogramm für Wallboxen, mit denen E-Autos schneller geladen werden können, das von den Bürger des Landkreises sowie Unternehmen sehr gut angenommen werde.
Die Themen des Abends wurden bereits im Vorfeld bei allen eingeladenen Akteuren abgefragt, um schließlich in den Arbeitsgruppen diskutiert zu werden. Trotz Abstandsregeln und Maskenpflicht wurde in den Arbeitsgruppen angeregt diskutiert. In der Gruppe »Regionale Wirtschaftskreisläufe, Landnutzung, erneuerbare Energie« ergab sich ein sehr breites Spektrum an Handlungsfeldern. Priorisiert wurden dabei die Vorschläge, mehr Fotovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden zu errichten, die Möglichkeiten der Solarenergie und Geothermie bekannter zu machen sowie die Klimaschutzberatung auszubauen, vor allem für Unternehmen. Zudem soll die Chance der Digitalisierung genutzt werden; das Thema müsse mit hoher Priorität weiterverfolgt werden. Aber auch die Durchgrünung der Landschaft und Verkehrsräume wurden u. a. als wichtig angesehen. Der Bedarf an Klimabildung ergab sich als allumfassendes Querschnittsthema. Die Arbeitsgruppe »Mobilität und neue Arbeitsformen« sprach sich für die Förderung des Radverkehrs, des ÖPNV, aber auch des Mitfahrverkehres aus. Auch die Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel sei wichtig. Dabei solle das Rad nicht neu erfunden werden, sondern auch das Vorhandene genutzt werden: Engagierte Akteure in diesem Bereich wie beispielsweise Mobilitätsvereine sollen involviert werden. Im Allgemeinen müsse mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden, um die Menschen von klimaschützenden Mobilitätsformen zu überzeugen. Die Ergebnisse der Workshops werden nun zusammengetragen und in das neue Klimaschutzkonzept und in die künftigen Maßnahmen des Landkreises einfließen.