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Gärtnerei Arendts macht Platz für ein neues Alten- und Pflegeheim

Die über 200 Jahre andauernde Betriebsgeschichte der Gärtnerei Arends in der Neuen Straße in Schöppenstedt geht noch im Dezember dieses Jahres zu Ende. Nach langen Überlegungen und familieninternen Gesprächen hat sich Inhaber Hans-Peter Arendts, der den Traditionsbetrieb in sechster Generation führt, dazu entschieden, das Grundstück der gesamten Gärtnerei zu verkaufen und damit Platz für ein neues Kapitel auf dem Gelände zu schaffen. Entstehen wird dort in naher Zukunft ein modernes Alten- und Pflegeheim mit Platz für insgesamt 80 Betten.

Noch bis zum 24. Dezember wird Inhaber Hans-Peter Arendts in seiner Gärtnerei noch Kunden begrüßen. Anschließend schließt der Traditions­betrieb für immer seine Türen, und ein neues Alten- und Pflegeheim wird auf dem Gelände errichtet, Foto: Nickel

Erstklassige Qualität, eine umfangreiche Angebotsvielfalt sowie kompetenter und freundlicher Service – nur drei Gründe, warum die Gärtnerei Arendts für viele Menschen aus der Elmstadt und den umliegenden Gemeinden stets ein beliebter Anlaufpunkt beim Kauf von Blumen und Pflanzen war. Rund 1 000 Stammkunden führt Gärtnerei-Inhaber Hans-Peter Arendts in seiner Kartei, viele davon besuchten bereits vor seiner Betriebsübernahme im Jahr 1995 das Geschäft regelmäßig.
»In der langen Geschichte unseres Betriebes sind zahlreiche enge und auch generationsübergreifende Verbindungen zu unseren Kunden entstanden. Dieses vertrauensvolle Miteinander war in unserer langen Betriebsgeschichte von Anfang an ein wichtiger Eckpfeiler, der besonders im ländlichen Raum von großer Bedeutung ist, um erfolgreich bestehen zu können«, so der 59 Jahre alte Dipl.-Ingenieur für Gartenbau, der sich getreu der Philosophie, für die der Name Arendts in Schöppenstedt steht, bei jedem seiner Stammkunden mit einem persönlichen Brief verabschiedete, bevor sich die Türen der Gärtnerei Arendts Ende des Jahres für immer schließen werden.

Noch bis zum 24. Dezember steht den Kunden der Gärtnerei das volle Sortiment in gewohnter Qualität zum Kauf zur Verfügung. Zudem läuft bis zu diesem Datum der Ausverkauf der Hartware zu Schnäppchenpreisen. 

Anfang 2022 erfolgt dann die Übergabe des Geländes an einen privaten Betreiber aus Hamburg, der dort noch im selben Jahr mit dem Bau eines modernen Alten- und Pflegeheims mit 80 Betten, eigener Küche für die Bewohner sowie diversen Veranstaltungsflächen beginnen will. Der Bauplan dafür wurde von der Stadt Schöppenstedt bereits genehmigt.

Der Familienbetrieb im Jahr 1966 ...
... und heute

Hans-Peter Arendts betrachtet die Entwicklungen mit gemischten Gefühlen und erklärt, welche Gründe genau ihn zum Verkauf seines Gärtnerei-Grundstücks bewogen haben. »Das Kapitel der Gärtnerei komplett zu beenden, ist natürlich nicht einfach, allerdings war der gewählte Weg wohlüberlegt. Bereits im Jahr 2013 hatten wir ein Familien­gespräch mit unseren vier Töchtern, bei dem es um eine mögliche Übernahme der Gärtnerei ging. Schon da zeichnete sich ab, dass meine Töchter andere Wege gehen möchten und ein weiterer Generationswechsel nicht zustande kommen wird. Im selben Jahr verkauften wir dann bereits ein Teil unseres Geländes, wo wenig später der Wohnpark ›Stufenlos‹ errichtet wurde«, berichtet Arendts, der an dem Projekt »Stufenlos« als Gesellschafter beteiligt ist und sich nach der Schließung seiner Gärtnerei in einem neu eingerichteten Büro in der Bahnhofstraße 18 hauptverantwortlich um Verwaltungsaufgaben rund um den Wohnpark mit mehr als 20 Bungalows kümmern wird.

Nicht nur wegen seiner positiven Erfahrungen mit diesem Projekt, sondern auch aufgrund einiger weiterer Aspekte ist Arendts trotz einiger Wehmut im Reinen mit seiner jetzigen Entscheidung zum kompletten Verkauf. »Ich bin froh, für das gesamte Gelände eine so sinnvolle und nachhaltige Nutzung gefunden zu haben. Zwischen dem Wohnpark ›Stufenlos‹ und dem geplanten Alten- und Pflegeheim entstehen ganz bestimmt wertvolle Synergieeffekte und natürlich auch zahlreiche neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig bleiben mit dem Erhalt des alten Gärtnereihauses, das denkmalgeschützt ist, und der Straße ›Alte Gärtnerei‹ wertvolle Erinnerungen an unseren Traditionsbetrieb erhalten«, erklärt Arendts, der alle seine Mitarbeiter in eine Weiterbeschäftigung vermitteln konnte und sich darauf freut, bis zum 24. Dezember noch viele Kunden in seinem Geschäft begrüßen zu dürfen.

Sebastian Nickel