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Freibadöffnungen beschlossen – Bürgermeister Neumann im Zwiespalt

Nach langem Abwarten werden die Freibäder der Samtgemeinde Elm-Asse in Kürze nun doch öffnen. Ein Antrag der CDU-Fraktion auf Nichtöffnung fand bei der gestrigen
Samtgemeindeausschusssitzung durch eine Pattsituation keine Mehrheit, sodass die Inbetriebnahme der Freibäder in Schöppenstedt, Groß Denkte und Remlingen nun
anläuft. Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann hält die Öffnung der Freibäder weiterhin für falsch, sein Stimmrecht im Ausschuss ließ er jedoch ins Leere laufen.
Bürgermeister Neumann
Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann enthielt sich bei der Abstimmung zum Antrag der CDU-Fraktion auf Nichtöffnung, obwohl er eine Öffnung der Freibäder weiterhin für falsch hält.

Vier Ratsherren stimmten gegen eine Freibadöffnung, vier dafür. Das Ergebnis der Abstimmung im Samtgemeindeausschuss in der viel diskutierten Causa macht deutlich, wie schwierig es ist, einen Konsens zwischen dem Weg zurück in die Normalität und der Vorsicht vor Neuinfektionen und finanziellen Defiziten zu finden. Eine klare Meinung zu dieser Thematik vertritt seit Wochen Dirk Neumann. Das Samtgemeindeoberhaupt hatte zuletzt immer wieder seine Skepsis bezüglich der Öffnung der Freibäder in der Samtgemeinde unter den  erzeitigen Umständen und Hygieneanforderungen geäußert und zur Vorsicht gemahnt.

Dass sich der 54-Jährige nun der Abstimmung enthielt und damit indirekt den Weg für eine zeitnahe Öffnung der Freibäder ebnete, erklärte er im Nachhinein folgendermaßen: »Der Grund dafür ist, den Entscheidungsprozess nicht weiter in die Länge ziehen zu wollen und die Mehrheitsverhältnisse im Samtgemeinderat nicht durch eine Samtgemeindeausschussentscheidung zu unterlaufen. Die Entscheidung, mich zu enthalten, fiel mir nicht leicht«, so Neumann, der nochmals betonte, dass er die vom Land im Rahmen der Coronapandemie eingeräumte Möglichkeit, die Freibäder öffnen zu können, weiterhin für eine Fehlentscheidung halte und dadurch eine missliche Situation für alle Kommunen eingetreten sei, die hätte vermieden werden können. »Das Vorgehen des Landes ist meines Erachtens in diesem Bereich verantwortungslos. Leider ist es der Verwaltung nicht gelungen, den gesamten Rat hiervon zu überzeugen «, zeigte sich der Remlinger enttäuscht. Nach der Entscheidung pro Freibadöffnung gilt es für die Verwaltung der Samtgemeinde nun, in den kommenden Tagen mit Hochdruck am Hygienekonzept zu feilen, das bereits im Vorfeld der Ausschusssitzung für alle drei Freibäder aufgestellt worden war, um auf jegliche Entscheidungen
vorbereitet zu sein.

Öffnen werden die drei Bäder in Schöppenstedt, Groß Denkte und Remlingen dann frühestens Ende Juni bzw. Anfang Juli, da noch vorbereitende Maßnahmen getroffen werden müssen. So muss z. B. noch Wasser in die Becken gefüllt werden, und die Technik muss stabil in Betrieb genommen werden. Seitens der Verwaltung wird eine Freibadsaison mit gravierenden Einschränkungen erwartet, die nur mit der entsprechenden Akzeptanz und Eigenverantwortung der Badegäste möglich sein wird. Zudem geht man im Schöppenstedter Rathaus davon aus, dass die Freibadöffnung 2020 zu einem nicht unerheblichen höheren finanziellen Defizit führen wird. Grund dafür werden die geringeren Besucherzahlen, bedingt durch geltende Hygiene- und Abstandsregelungen, und der zusätzliche personelle und sächliche Mehraufwand sein.

Freibad Samtgemeinde Elm-Asse
Das Schöppenstedter Freibad wird Ende Juni bzw. Anfang Juli unter strengen Hygieneregeln seine Pforten für die Besucher öffnen