Eine Gruppe von sieben Familien aus Esbeck hat ein gemeinsames Projekt ins Leben gerufen, das sich der Neugestaltung des Spielplatzes an der Berliner Straße zum Ziel setzt. Mit vereinten Kräften hat sie sich dem Thema angenommen, es in den Ortsrat gebracht, Präsentationen sowie Finanzierungspläne entwickelt und sich die Unterstützung durch Bürgermeister Malte Schneider gesichert. Nun sind die Familien auf der Suche nach finanzieller Hilfe durch Spenden und Sponsoren.
»Erinnern Sie sich noch an einen Spielplatz aus Ihrer Kindheit? Wir möchten gerne, dass unsere Kinder sich später an schöne Nachmittage auf einem tollen Spielplatz erinnern können. Dafür haben wir das Projekt ›Abenteuerspielplatz am Elm‹ ins Leben gerufen«, beschreibt es die Initiative in ihrem Aufruf. Was zunächst mit Unmut über die aktuellen Zustände sowohl beim Spielplatz an der Berliner Straße als auch bei den anderen Spielplätzen im Stadtgebiet begann, ist mittlerweile zu einer groß angelegten Bewegung geworden, etwas gegen diesen Missstand zu unternehmen.
Lea-Sophie Ohk, eines der Elternteile, die das Projekt starteten, schreibt: »Der Antrieb für dieses Projekt kam ehrlicherweise aus einer Laune heraus, und das aus keiner guten. Anfang des Jahres 2024 hatte sich der Unmut über den Zustand und die Ausstattung unseres Spielplatzes bei uns Eltern aufgestaut. Wir haben uns dann in einer kleinen Gruppe von sieben Familien dazu entschlossen, in einer Sitzung des Esbecker Ortsrates vorzusprechen. Diese anfängliche ›Meckerstimmung‹ hat sich schnell in einen konstruktiven Austausch gewandelt.«
Die Wünsche der Eltern sind bei der ersten Vorstellung direkt ernst genommen worden, sodass sie die entsprechenden »Entscheider« aus der Politik für Ortsbegehungen gewinnen konnten, um ihnen ihre Vorstellungen zu verdeutlichen. Daraufhin wurde den Familien auch in einer der kommenden Ortsratssitzungen der Raum gegeben, ihre im Vorfeld entwickelten Verbesserungsvorschläge zu präsentieren. »Wir haben Kataloge gewälzt, Spielgeräte ausgewählt, Angebote eingeholt, eine Kostenplanung aufgestellt und eine Präsentation erarbeitet. Diese durften wir im September 2024 in einer Ortsratssitzung vorstellen, und wir haben große Zustimmung erfahren«, so Ohk weiter. Bei eben dieser Sitzung war auch Schöningens Bürgermeister Malte Schneider zugegen, und er sagte den Streitern für das Projekt seine Unterstützung zu. Ihn hätten sowohl das Engagement als auch die Herangehensweise begeistert, um Unterstützung zu bitten, anstatt einfach einen neuen Spielplatz einzufordern. Er hat Wort gehalten. Für den geplanten Wegebau sowie Türen und Tore wurden im Haushaltsplan 2025 Gelder eingestellt (die Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde steht allerdings noch aus).
Mit der Einfriedung mit Türen und Toren sowie dem Bau eines durchgehenden Weges, um den Spielplatz auch mit Kinderwagen und Rollator begehbar zu machen, würde die Stadtverwaltung im Haushaltsplan 2025 etwa ein Drittel der Gesamtkosten für den »Abenteuerspielplatz am Elm« freihalten. Die Finanzierung der Spielgeräte hingegen soll ausschließlich durch Spendengelder erfolgen. Knapp 30 000 Euro werden benötigt, um den Spielplatz mit neuen Schaukelgestellen, Hangrutschen, einem Kletter- und Balancierparcours, einem Kleinkindbereich und vielem mehr auszustatten. Dementsprechend ruft die Gruppe alle Privatleute, Unternehmen und Institutionen auf, sich gern mit Spenden oder Sponsoring an dem Projekt zu beteiligen. Auch mittels verschiedener Veranstaltungen in Kooperation mit der Kirche oder den Sportvereinen konnten und können Gelder generiert werden. Die Institutionen haben sich dem Projekt gern angeschlossen. Wer Fragen hat oder Ideen zur Unterstützung äußern mag, kann die Elterninitiative über spielplatz.am.elm@web.de kontaktieren. Spenden können auch an das Spendenkonto mit dem Kontoinhaber »Verein zur Förderung der Dörflichen Gemeinschaft Esbeck e. V.« erfolgen (IBAN: DE50 2709 2555 5824 1922 00, Verwendungszweck: Projekt Spielplatz).
»Wenn wir es gemeinsam schaffen, am Ende genügend Geld zu sammeln, können wir weiterdenken und gegebenenfalls mit ehrenamtlichen Engagement der Menschen auch Arbeitseinsätze umzusetzen, um Kosten für externe Dienstleister einsparen und den Arbeitsaufwand für den städtischen Betriebshof gering zu halten. Letztlich haben wir uns vorgenommen, auch die Kinder nach gelungener Spendensammlung in die weitere Umsetzung beispielsweise bei der Spielgeräteauswahl oder der Namensfindung des Spielplatzes mit einzubeziehen«, beschreit Ohk weitere geplante Schritte.
Am Ende soll hier in Esbeck ein sicherer und gut ausgestatteter Spielplatz für Kinder aus der Region entstehen. Die Kinder sollen Spaß am Aufenthalt und der Bewegung im Freien finden, soziale Kontakte knüpfen bzw. pflegen und sich frei entfalten können. Neue Sitzgelegenheiten und eine naturnahe Gestaltung in Anlehnung an den Elm sollen dazu beitragen, dass darüber hinaus für alle Einwohner und Besucher ein ansprechender Treffpunkt im Dorf geschaffen und somit das Miteinander im Ort (re-)aktiviert wird.
Das Projekt »Abenteuerspielplatz am Elm« benötigt jede Unterstützung, die es kriegen kann. Für die Umsetzung des Projektes haben sich die Eltern dem Verein zur Förderung der dörflichen Gemeinschaft Esbeck angeschlossen. »Um einen Spielplatz umzubauen, braucht es ein ganzes Dorf. Wir sind für jeden Euro dankbar«, appelliert Lea-Sophie Ohk.
Sebastian Lükemann
