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Ein Jubiläum trotz Corona

Bildunterschrift: Kamen zum Gratulieren vorbei (v.l.): Claudia Backhauß (Leitung Fachbereich Bürgerdienste), städtischer Direktor Karsten Bock, Bürgermeister Malte Schneider, Jan Fricke (Vorsitzender d. Elternvertretung), Wolfgang Waldau (stellv. Bürgermeister), Diana Hein (KitaLeitung), Nicole Winter (Erzieherin) und Kinder der Kita Astrid Lindgren

Die Kita Astrid Lindgren ist 25 Jahre alt geworden. Eigentlich sollte dieser Geburtstag am 26. Juni 2020 mit einem großen Fest gefeiert werden. Aufgrund der Corona-Pandemie muss es nun jedoch auf das kommende Jahr verschoben werden.

Die Kinderbetreuung brachte seit dem Ausbruch der Pandemie viele Herausforderungen und Veränderungen mit sich. Während Schulen und viele weitere pädagogische Einrichtungen zeitweise komplett schließen mussten, bot die Kita Astrid Lindgren eine Notfallbetreuung an. Zunächst nutzen nur wenige Eltern mit systemrelevanten Berufen den Anspruch einer Notbetreuung. „Viele Eltern haben zuerst versucht, ihren Nachwuchs eigenständig zu betreuen. Später wurde diese Angebot aber deutlich mehr genutzt. Die Zahlen variierten von Woche zu Woche“, so Kita-Teamleiterin Diana Hein. Zu Beginn des nationalen Shutdowns betreute die Schöninger Kita lediglich vier bis fünf von insgesamt 98 Kindern. In dieser Zeit nutzte das Fachpersonal die Chance, Onlinefortbildungen zu absolvieren, telefonische  Elterngespräche zu führen und pädagogischen sowie konzeptionellen Aufgaben nachzugehen.

Ende April startete der Stufenplan, der es Einrichtungen wie dem Astrid-Lindgren Kindergarten in Schöningen wieder ermöglichte, weitere Schützlinge willkommen zu heißen – allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen. Maximal 50% der Gruppenkapazität sind demnach erlaubt – so schreibt es der Gesetzgeber vor. Die Betreuer entwickelten gemeinsam einen neues, situationsorientiertes Hygienekonzept. Darin enthalten waren unter anderem das Vermitteln einer guten Handhygiene ober beispielsweise auch die richtige Nies- und Hustetikette. Nach und nach füllten sich die Gruppen wieder. Zunächst durften Vorschüler, dann Kindern mit Förderungsbedarf zurück in die Kita. Seit zwei Wochen wird die staatliche festgelegte Maximalbesetzung an Kindern wieder voll ausgeschöpft. Doch vor allem die Abstandregeln sind für die Jüngsten eine große Herausforderung. Sie suchen und brauchen die Nähe.

„Die Kinder spüren die Distanz, die den Alltag verändert hat. Ausflüge, Übernachtungen, gemeinsame Gruppenabschlüsse oder Sommerfeste sind nach den derzeitigen Auflagen einfach nicht mehr möglich. Dennoch gehen sowohl Kinder als auch Betreuer tapfer mit der Situation um. Zur Verabschiedung des diesjährigen Jahrgangs fand auf dem Außengelände eine kleine gruppeninterne Schnitzjagd statt. Und auch das 25. Jubiläum wurde trotz Corona in den Gruppen gefeiert“, betont Kita-Teamleiterin Diana Hein.

Für den Geburtstag wurde das Außengelände der Kita festlich geschmückt. Die Kinder haben bunte Steine bemalt und daraus auf dem Außengelände der Kita eine große 25 gelegt. Sie zeigten sich sehr engagiert, brachten sogar eigene bemalte Stein von zu Hause mit, weil die Steine ihrer Meinung nach nicht reichten. Schließlich waren die Kinder sehr stolz auf ihr Werk.

Kleine Stationsspiele luden zum Mitmachen ein und für jedes Kind gab es eine Bunte Tüte, so wie es auf einem Geburtstag üblich ist. Eine Überraschung, die sich in der Bunten Tüte befand, war unter anderem ein Malbuch, das Anna Sophie Minge, die gerade ihr Bundesfreiwilligenjahr in der Kita absolvierte, im Homeoffice gestaltet hat. Für jede Gruppe gab es eine Seite. So versammelten sich Lönneberga, Bullerbü, Katthult, Hoppetosse und die Villa Kunterbunt in dem kleinen Buch. „Die Namensgeberin der Kita, Astrid Lindgren, hätte dies sicherlich sehr gefreut“, ergänzt die Kita-Teamleiterin Diana Hein: „1995 schrieb der damalige Stadtdirektor Jürgen Lübbe die berühmte Kinderbuchautorin an und bat um ihre Zustimmung, die Kita nach ihr zu benennen. Astrid Lindgren ließ nicht lange auf die Antwort warten: Natürlich sei sie froh darüber und wünschte dem Kindergarten alles, alles Gute.“ Beide Schreiben wurden übrigens gerahmt und sind heute in der Kindertagesstätte zu sehen. Vor 25 Jahren wurde die Kindertagesstätte mit vier Gruppen eröffnet. Vor zehn Jahren kam die Krippe Bullerbü dazu. Bis zu 98 Kinder tummeln sich heute in der Kindertagesstätte. Neben Astrid Lindgren gibt es Themenschwerpunkte wie Forschen und Sprachförderung. Das große Außengelände mit seinen rot-weißen Hütten, Hügeln und Bäumen erinnert dabei ein wenig an Schweden. „Auf dem Gelände findet hoffentlich in 2021 dann endlich ein großes Sommerfest zum Jubiläum der Kita statt“, wünscht sich Diana Hein.