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Schöppenstedt, DE
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Die Öffnung der Außengastronomie lockt die Bürger kaum

Lange Zeit mussten sich die gastronomischen Betriebe in Schöppenstedt aufgrund der Coronaverordnung des Landes Niedersachsen einzig mit dem To-go-Geschäft begnügen. Im Zuge stetig sinkender Inzidenzwerte und mit Inkrafttreten der aktuellen niedersächsischen Coronaverordnung vom 10. Mai dürfen Gastronomiebetriebe nun ihre Außenbereiche bei einer stabilen Inzidenz von unter 100 wieder öffnen. Eine Lockerung, die Hoffnung gibt, den Restaurants und Cafés in der Elmstadt aber bisher noch keinen großen Zulauf beschert hat.

Seit dem 10. Mai hat der »Grill am Markt« seinen Außenbereich wieder geöffnet. Bisher konnte Inhaber Nazim Balki jedoch nur wenige Gäste begrüßen

Unweit des Marktplatzes stehen am »Grill am Markt« und an der »Marktschenke« die Tische und Stühle in gebührendem Abstand für die Gäste bereit. Platz nehmen und sich eine Mahlzeit oder ein Kaltgetränk für zwischendurch gönnen, wollen bisher jedoch nur wenige. Die geforderte Vorlage eines beglaubigten negativen Coronatests, eine begrenzte Anzahl an Personen aus verschiedenen Haushalten an einem Tisch sowie das oftmals noch sehr kühle Wetter machen die Lust auf Schlemmen und Klönen unter freiem Himmel bei vielen augenscheinlich noch zunichte. 

Diesen Eindruck bestätigt »Grill am Markt«-Inhaber Nazim Balki: »Unser Außenbereich ist seit dem 10. Mai wieder geöffnet, bisher ist die Resonanz jedoch eher verhalten. Vielen scheint das ganze Prozedere mit den geforderten Coronatests zu kompliziert zu sein. Die wenigen Gäste, die bisher Platz genommen haben, sind zumeist komplett geimpft oder bereits genesen«, berichtet Balki leicht enttäuscht rund zwei Wochen nach den Lockerungen. Wie in den vergangenen Monaten generiert er nach wie vor seinen Hauptumsatz durch das Abhol- und Liefergeschäft, das von seinen Gästen weiterhin gut angenommen wird. 

Ähnlich äußert sich auch Hans-Georg »Hansel« Friedrich. Der Inhaber der »Marktschenke« dufte seit der Öffnung seines Außenbereich bisher nur wenige Besucher bewirten, entmutigen lässt er sich davon jedoch nicht. »Es war abzusehen, dass uns die Leute mit der Teilöffnung nicht gleich die ›Bude einrennen‹, zumal das Wetter bisher sein Übriges getan hat. Letztlich bringt es nichts, sich darauf zu verlassen, dass die Leute entspannt draußen Platz nehmen. Man muss fleißig sein, um über die Runden kommen. Daher konzentrieren wir uns weiter auf das Außer-Haus-Geschäft, das gut läuft. Dafür arbeiten wir bei uns auf Hochtouren«, so der Gastwirt, der gemeinsam mit seinen Gastro­kollegen aus Schöppenstedt darauf hofft, dass auch die Innenbereiche bald wieder geöffnet werden dürfen.

Mit ihrem Eismobil »Eis-Magie« hat sich »Café Modia«-Inhaberin Diane Falk in Coronazeiten ein zweites Standbein aufgebaut. Seit Kurzem bietet sie ihre Eiskreation vor dem Rewe-Markt in der Neuen Straße an Fotos (2): Nickel

Wann dies passieren wird, ist derzeit noch unklar. Das Land Niedersachsen stellte bisher in seinem Gastronomie-Stufenplan eine Öffnung der Innenbereiche zwei Wochen nach Öffnungsstart der Außenbereiche in Aussicht. Voraussetzung dafür wären weiterhin Inzidenzwerte unter 100. Eine entsprechende Anpassung der niedersächsischen Coronaverordnung vom 9. Mai wurde bisher jedoch nicht vollzogen, sodass die ursprünglich avisierte Innenöffnung am 24. Mai derzeit noch nicht fest ist. 

So müssen auch die Verantwortlichen der Restaurants »Katané« und »Akropolis« in der Elmstadt weiter der Dinge harren und das Beste aus den bestehenden Möglichkeiten machen. »Es ist immer noch eine schwere Zeit, und wir müssen weiterhin vom Abhol-Geschäft leben. Unseren hinteren Gartenbereich haben wir geöffnet, aber es kommt derzeit so gut wie niemand. Die Testmodalitäten schrecken viele sicher ab und natürlich auch das schlechte Wetter, bei dem niemand wirklich Lust hat, draußen zu sitzen«, berichtet Daniela Ventura vom »Katane«.
Sie hofft genau wie »Akro­polis«-Inhaber Haris Malakis auf die baldige Freigabe der Nutzung der Innenräume, die mit einem mit Negativtest für Besucher, 50 Prozent Auslastung und einer Sperrstunde ab 23 Uhr verbunden wäre. »Das ist das, was wir und auch die Gäste uns für die nahe Zukunft wünschen. Mal nicht immer nur zu Hause essen, sondern entspannt mit freundlicher Bedienung im Restaurant. Wir Gastwirte aus Schöppenstedt hoffen alle, dass der offizielle Startschuss bald fällt«, sagt Malakis.

Hoffnung auf baldiges reges Treiben in ihrem »Café Modia« hat auch Diane Falk. Die Inhaberin des Cafés gegenüber vom Eulenspiegelmuseum öffnet ihren Außenbereich ab dem Pfingstwochenende wieder und hofft dabei auch auf positive Auswirkungen des neuen Testzentrums im »Zoll«. »Ich werde ab sofort immer freitags, sonnabends und sonntags meinen Außenbereich öffnen und dann gucken, wie die Resonanz ist. Besseres Wetter und die neue geschaffene Testmöglichkeit sorgen hoffentlich für eine Auslastung, die sich lohnt. Wie es dann mit der eventuellen Öffnung des Innenbereiches weitergeht, steht ja noch in den Sternen«, so Falk, die seit Neuestem ihre Kunden auch mit cremigen Eisspezialitäten versorgt. Mit ihrem Eis-Magie-Wagen ist die kreative Schöppenstedterin ab sofort immer montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr und sonnabends von 11 bis 17 Uhr vor dem Rewe-Markt in der Neuen Straße anzutreffen. Eisfans bekommen dort eigens zubereitetes Eis in den verschiedensten Sorten mit speziellen Toppings in allen Farben und Facetten.

Sebastian Nickel