Nach 38 Jahren mit über 1 200 Auftritten an den verschiedensten Orten haben sich die traditionsreichen »Schöppenstedter Nachtpfeifer« am 21. Juni mit einem Paukenschlag von der Bühne verabschiedet. Gemeinsam mit den langjährigen Musikfreunden aus der französischen Gemeinde Athis-de-l’Orne wurden im Saal des Gasthauses »Zum Zoll« in Schöppenstedt beim großen Abschiedstreffen vor einem begeisterten Publikum die letzten Lieder gespielt.
Tosender Applaus donnerte durch den Saal des Gasthauses »Zum Zoll«, als die letzten Töne die Flöten der »Nachtpfeifer« verließen und die fast vier Jahrzehnte andauernde Reise der Vollblutmusiker ihr Ende fand. Nicht nur den »Nachtpfeifern« selbst, sondern auch so manchen Gästen standen die Tränen in den Augen, und große Wehmut machte sich breit.
38 Jahre lang haben die »Schöppenstedter Nachtpfeifer« mit ihrem musikalischen Unterhaltungsprogramm die Stadt Schöppenstedt, die Feuerwehr der Elmstadt und das Vermächtnis von Till Eulenspiegel über die Grenzen der Region hinaus würdig vertreten und erfreuten sich großer Beliebtheit bei einem breiten Publikum. Ob Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen, Volksfeste oder Karnevalsveranstaltungen – die Liste der Anlässe, die von den »Nachtpfeifern« begleitet wurden, ist lang. Ebenso die der Orte, welche die Musiker »unsicher« gemacht haben. So wurden nicht nur die Partnerstädte Athis und Barby gerne besucht, sondern neben kleinen Dörfern und Gemeinden im Umland auch große Städte wie Berlin, Bremen, Hannover, Hamburg, Dresden und Paris.
Reiner Kiene, »Nachtpfeifer« der ersten Stunde, war überall mit dabei. Er blickt zurück auf wundervolle Jahre und erklärt gleichzeitig die Gründe für den Abschied der Gruppe: »Die vielen Jahre und Auftritte waren eine riesige Sause, und wir treten mit unbezahlbar schönen Erinnerungen ab. Wir alle haben nun ein bestimmtes Alter erreicht, in dem man nicht mehr so planen kann, wie andere das vielleicht möchten. An Aufträgen hat es uns nicht gefehlt, allerdings lässt auch die Gesundheit von einigen nicht mehr das Pensum zu, das wir lange Zeit absolviert haben. Für einen gewaltigen Knick hat zudem die Coronazeit gesorgt. Hier hatte jeder mit sich selbst zu tun, und es mussten einige Abstriche gemacht werden. Es war für uns alle nicht leicht, Schluss zu machen. Wir gehen mit einem lachenden und einem weinenden Auge und bedanken uns bei allen, die uns gern hatten.«
Sebastian Nickel