Nachdem das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) Harz-Heide-Weser im Sommer 2020 den Entschluss fasste, die seit Jahren defizitäre und seit der Pandemie gänzlich geschlossene Jugendherberge am Elm endgültig aufzugeben, ist die Stadt Schöningen nun auf der Suche nach einem Käufer für das Gebäude und das umliegende Grundstück.
Die Coronapandemie hat das Gastgewerbe erneut nahezu zum Stillstand gebracht. Schon im vergangenen Jahr schlossen so bundesweit nahezu alle rund 450 Jugendherbergen der 14 DJH-Landesverbände – teilweise für immer. Das betrifft auch die Jugendherberge am Elm. Schon Mitte des Jahres 2020 traf das DJH Harz-Heide-Weser den Entschluss, das seit Jahren defizitäre Haus zum Jahresende zu schließen »Wir sind traurig darüber, dass nach vielen Jahrzehnten dieser Ort seine Bestimmung verlieren soll.
Aber wir wollen daran mitwirken, dass Schöningen dafür etwas Neues erhält«, sagte Landtagsabgeordneter Jörn Domeier im August in einem Gespräch mit dem niedersächsischen DJH-Landesgeschäftsführer Norbert Dettmer, Herbergsvater Frank-Carsten Steckhan, dem SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Jan Fricke, dem Vorsitzenden des Kreisjugendhilfeausschusses Reinhold Stahl, den Abgeordneten im Großraumverband Gisela Dittmar und Rolf-Dieter Backhauß, Wolfgang Waldau als stellvertretendem Bürgermeister und dem Vorsitzenden des Ausschusses für Bürgerdienste sowie Karsten Bock als Verwaltungsleiter der Stadt Schöningen.
Im Dezember stimmte der Rat der Stadt Schöningen einstimmig der Veräußerung des Gebäudes und des Grundstücks nach der Begründung durch Bürgermeister Malte Schneider, dass der DJH das Gebäude nicht weiter betreiben könne und wolle und die Stadt keine Verwendung habe, zu. Hierfür setzte die Stadt bei der Ausschreibung des 5 200 Quadratmeter messenden Grundstücks samt Jugendherberge einen Mindestpreis von 565 000 Euro an – ein Wert, den ein Gutachterausschuss des Helmstedter Katasteramtes ermittelt hatte. Außerdem gibt es Berichte über das Interesse des Schöninger Reit- und Fahrvereins an der nördlichen Freifläche des Grundstücks. Daher habe die Stadt sich für die Möglichkeit entschieden, dieses 4 250 Quadratmeter große Gebiet auch separat für 25 500 Euro auszuschrieben. Die Priorität liege jedoch beim Verkauf des Gebäudes.
Sowohl für das Gebäude als auch die Freifläche kann bis zum 5. Februar mittels verschlossenem Briefumschlag entweder ein Kombiangebot oder ein Einzelangebot bei der Stadt eingereicht werden. Das Einzelangebot Freifläche werde allerdings nur angenommen, wenn sich kein Käufer für das Konvolut finde. Es gilt: Wer den höchsten Betrag bietet, erhält den Zuschlag. Der Beitrag muss zudem über dem Gutachterbetrag liegen.