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Das wohl älteste Geschäft der Stadt schließt – Nachfolger gesucht

Erneut eine Horrornachricht für Schöppenstedts Innenstadt: Der Frische-Markt der Familie Dierker schließt am 30. September dieses Jahres seine Pforten. Damit endet die Ära des wohl traditionsreichsten Geschäftes in der Eulenspiegelstadt.
Dieses Bild wird es bald nicht mehr geben, denn der Frische-Markt Dierker schließt am 30. September Fotos (2): Reinhard Bremer

Mit der Entscheidung, den Markt zu schließen, geht in der Stobenstraße 64 definitiv eine Ära zu Ende. »Diesen Entschluss zu fassen, auch wenn er das Ergebnis absolut vernünftiger Überlegungen war, ist uns beiden alles andere als leicht gefallen«, stellen Renata und Thomas Dierker übereinstimmend fest. Schließlich lenkten bereits fünf Generationen der Familie Dierker hier in Schöppenstedt seit 1888 das traditionsreiche Einzelhandelsunternehmen durch eine wahrhaft wechselhafte Zeit.


Im Jahr 2015 übernahm Thomas Dierker das Geschäft von seinem Vater und führt es seitdem gemeinsam mit Ehefrau Renata – und jeder Menge Herzblut. Ausgerechnet jetzt, nachdem Pandemie, Energiekrise und Inflation dem Unternehmen nichts anhaben konnten, muss die Familie aus gesundheitlichen Gründen kürzertreten und sieht sich leider gezwungen, das Geschäft aufzugeben.

Renata und Thomas Dierker (r.) bedauern es sehr, ihren Markt auf­geben zu müssen, auch wegen ihrer Mitarbeiter


»Es ist uns ein Herzensanliegen, uns bei allen Kunden und Freunden unseres Marktes für die jahrelange Treue zu bedanken«, sagt Thomas Dierker, und Renata Dierker ergänzt: »Wir erfahren viel Verständnis für unsere Entscheidung. Auch dafür möchten wir uns herzlich bedanken.«


Trotz intensiver Suche konnte bislang noch kein Nachfolger gefunden werden, sodass den 15 Beschäftigten zum Quartalsende gekündigt werden musste. »Dennoch lassen wir nichts unversucht, diesen traditionsreichen Standort zu erhalten«, gibt Thomas Dierker die Hoffnung nicht auf. »Gerade auch, um die Schöppenstedter Innenstadt lebendig zu erhalten, wäre es sehr wünschenswert, einen engagierten Nachfolger zu finden«, ergänzt Renata Dierker, »ich könnte mir vorstellen, dass ein Hofladen, beispielsweise mit Bio-Produkten im Sortiment, oder ein Feinkostgeschäft hervorragend hierher passen würden.«


Derzeit steht das 240 Quadratmeter große Ladengeschäft u. a. bereits im Edeka-internen Händlernetzwerk zur Disposition. Sollte dieser Artikel also bei einem Lebensmitteleinzelhändler oder einer anderen engagierten Person mit einer geeigneten Idee das Interesse an einer Geschäftsübernahme wecken, möge sich dieser bitte umgehend persönlich im Markt in der Stobenstraße 64 oder unter 0 53 32/30 42 bzw.
frische-markt-dierker@t-online.de
melden.


Denn eine baldige Nachfolgeregelung ist für Renata und Thomas Dierker, vor allem mit Blick auf ihre langjährigen Mitarbeiter, eine absolute Herzensangelegenheit. Und auch ihren Kunden, Firmen und Vereinen wäre es sehr zu wünschen, dass Schöppenstedts Innenstadt auch weiterhin ein Standort für frische Lebensmittel bleiben kann.

Mirko Uhde