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Das neue Sozialkaufhaus »Magazin« feierte seine Eröffnung

Lange Zeit standen die ehemaligen Räumlichkeiten des Sozialkaufhauses am Gänsemarkt in Königslutter leer. Nun herrscht endlich wieder Leben im Geschäft, denn die Lavie-Reha gGmbh eröffnete unter der Leitung von Lavie-Geschäftsführerin Corinna Wollenhaupt am 1. Juli mit dem »Magazin« ein neues Sozialkaufhaus, das auch Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen einen neuen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen soll.

Das neue Sozialkaufhaus »Magazin« am Gänsemarkt erstrahlt in neuem Glanz. Jedoch wartet das Team um Projektleiter Rainer Gosslar immer noch sehnlichst auf die Montage des Außenschildes, für das eine aufwendige Baugenehmigung beantragt werden musste

»Nachhaltig, ökologisch, ökonomisch« lautet das Konzept der sozialen Einrichtung, die sich laut Projektleiter Rainer Gosslar das Ziel gesetzt hat, neben Langzeitarbeitslosen auch Menschen mit psychischen Vorbelastungen eine Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. »Insgesamt 15 Mitarbeiter gehören zum Team der Rehabilitationseinrichtung, die vom Jobcenter gefördert wird«, schildert Projektleiter Rainer Gosslar. 

Schon Wochen vor der Eröffnung herrschte reges Treiben im Sozialkaufhaus. »Im Vorfeld mussten die Räumlichkeiten aufwendig saniert werden«, verrät Gosslar. So erhielt das Gebäude u. a. neue Fenster. »Auch im Innenbereich gab es einiges zu tun«, ergänzt der Projektleiter. Immer wieder erhaschten neugierige Passanten einen Blick ins Innere und blieben vor den von den Mitarbeitern neu dekorierten Schaufenstern stehen. 

»Unser Angebot wird sehr gut angenommen«, bestätigt Gosslar. Neben interessierten Kunden kommen auch immer wieder Menschen in den Laden, die das Kaufhaus durch Spenden unterstützen möchten und nicht mehr benötigte Möbel oder Kleidungsstücke kostenlos abgeben. Auf jene Spenden sei man angewiesen, denn auch wenn es nicht um große Gewinne ginge, müsse man doch wirtschaftlich bleiben und kostendeckend arbeiten, schildert Gosslar, der er sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, psychisch Erkrankte bei ihrem Heilungsprozess zu begleiten.

Projektleiter Rainer Gosslar (r.) mit einigen fleißigen Helfern aus seinem 15-köpfigen Team

»Bei uns hat jeder eine Aufgabe«, so Gosslar. Hierarchien wie in anderen Unternehmen gebe es nicht. Jeder werde nach seinen eigenen Stärken gefördert und vom Team unterstützt. Vom Abholen der Möbel, der späteren hygienischen Reinigung bis hin zur Präsentation im Laden und dem Verkauf sei für jedermann eine adäquate Aufgabe zu finden. 

Neben Polstermöbeln, Tischen, Schränken und Lampen gibt es im »Magazin« auch neue und gebrauchte Kleidung, Kinderspielzeug, Bücher, Schallplatten u. v. m. zu entdecken. »Wir wollen zum Treffpunkt und Ort des Austausches werden und planen im zweiten Schritt u. a., kleinere Konzerte und Lesungen abzuhalten«, verrät Gosslar. 

Zudem gebe es aufgrund der Pandemie zusätzlich einen Ebay-Online-Shop (Shopname: lavie-kaufhaus), in dem bestimmte Artikel zum Kauf angeboten werden. Mit dieser Aufgabe sei schon ein Mitarbeiter ausgelastet. Das Sozialkaufhaus bietet auch für den Online-Verkauf die optimalen Bedingungen, denn parallel zum Verkaufsraum finden sich in den Räumlichkeiten zudem ein Aufenthalts- und ein Büroraum. 

»Wer nicht vor Ort stöbern kann oder will, kann sich jederzeit bei Ebay über unsere aktuellen Angebote informieren«, lockt der Projektleiter stolz. Der Link zum Onlineshop ist auf www.lavie-kaufhaus.de zu finden.

Annika Steinkamp

Neben Möbeln finden die Kunden im Sozialkaufhaus auch Kleidung, Bücher, Spielsachen, Elektrogeräte, Monitore, Handyzubehör u. v. m.