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Ausstellung »Into the Mystic« von Rainer Gosslar eröffnet

Manchmal muss man sich ja wundern, wie viel so reinpasst in einen Lebensweg. An beruflich Erreichtem, an im Hobby Produziertem – an schierer Tätigkeit. Belege für einen solchen Werdegang sind jetzt im Café »C’est Lavie« in Königslutter zu sehen. Bis Ende April werden dort, an der alten Stadtmauer, Werke von Rainer Gosslar unter dem Titel »Into the Mystik« präsentiert.

Rainer Gosslar zwischen zwei seiner Wurzelwerke vor der historischen Stadtmauer von Königslutter Foto: Regio-Press

In gewisser Weise schließt sich damit ein Kreis. Denn das inklusive Café wird betrieben von der Lavie Reha gGmbH, und die Gründung genau dieser Einrichtung trieb Sozialpädagoge Gosslar gemeinsam mit Prof. Jürgen-Helmut Mauthe vor 30 Jahren voran. Als Geschäftsführer der gemeinnützigen Gesellschaft stand er bis 2014 an der Spitze, und noch heute hat der 76-Jährige einen Raum dort, nimmt aktiv Anteil an der Entwicklung.


Doch die beruflichen Meriten standen nicht im Mittelpunkt, als seine Geschäftsführer-Nachfolgerin Corinna Wollenhaupt jetzt die Vernissage im Café eröffnete. Vielmehr ging es um die künstlerische Seite von Rainer Gosslar, der nicht nur knapp zwei Dutzend Werke an Wand und Decke des Cafés gehängt hatte. Sondern der mit Filius Joshua auch bewies, dass die Musik im Hause Gosslar großen Stellenwert hat.


Tatsächlich wurde der Lutteraner schon 1964 für seine erste Band auf offener Straße zwangsverpflichtet, wie er den Gästen schmunzelnd erzählte. »Seitdem hast du in verschiedenen Rock- und Soul-Bands gespielt«, listete Wollenhaupt auf. Großprojekte bei Lavie kamen hinzu, zum Beispiel das Treffen von 60 internationalen Künstlern unter dem Titel »Verstehen durch Begegnen«. Und auch die eigenen Werke des bildenden Künstlers tauchten in der Vergangenheit immer wieder auf bei Lavie. »Heute habe ich mich sehr auf diese Ausstellung gefreut«, sagte sie zur ersten Werkschau – deren Exponate übrigens zum Verkauf stehen.


Indes lassen sich seine Arbeiten nicht leicht einordnen. Gosslar malt, experimentiert an Installationen mit Acryl, Metall, Yton und Kalk. Natürlich steckt Neugier dahinter. So erzählte er die Geschichte, dass er bei Spaziergängen stets hinter der Gruppe zurückbleibe: »Immer sehe ich etwas am Wegesrand, das ich auf seine Verwertbarkeit in einem künftigen Projekt prüfen muss.«


Einen ausgesprochenen Hang entwickelte er zu Wurzeln und Treibholz. »Vielleicht hat das mit der intensiven Reisetätigkeit zu tun, die ich in letzter Zeit mit meiner Frau absolviere.«


Dankbar nahm er eine wirklich prächtige Wurzel als Geschenk eines Gastes entgegen – das nächste Projekt steht also schon. Und der Künstler regte die drei Dutzend Besucher an, gerade bei den Wurzelwerken besonders intensiv hinzusehen: »Ich habe da den einen oder anderen Gimmick versteckt. Vielleicht finden Sie ihn.«


Solcher Aufforderung bedurfte es nicht, um Bürgermeister Alexander Hoppe zu begeistern. »Ich habe mich auf diesen Termin sehr gefreut«, betonte er in seinem Grußwort. »Es ist immer wieder schön zu sehen, was für kreative Menschen in Königslutter leben.« Und er hob hervor, wie wichtig er das Café an der alten Stadtmauer als Ort wiederkehrender Kulturereignisse finde. »Wir können stolz und froh über diese Einrichtung sein – mein Dank dafür geht an Frau Wollenhaupt und die Lavie Reha« – und damit irgendwie auch an Rainer Gosslar.