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Attraktive Pläne für das Forschungsmuseum

Schöningens Bürgermeister Malte Schneider (r.) begrüßt die Pläne von Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (l.) bezüglich der Umstrukturierung des Forschungsmuseums, der Errichtung eines Klimaparks und einer Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe

Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) hat zukunftsweisende Pläne für das Forschungsmuseum Schöningen unterbreitet, dessen Situation sich trotz international aufsehenerregender Sensationsfunde verschlechtert hat.

Es ist das Museum, in dem sich einige der bedeutendsten Nachlässe der frühen Menschheit befinden. Die Schöninger Speere – im Schöninger Tagebau zwischen 1994 und 1998 entdeckt – gelten als die ältesten Zeugnisse menschlicher Jagd. Erst vor Kurzem präsentierten Archäologen unter Schirmherrschaft des Senckenberg-Institutes ein nahezu komplett erhaltenes Skelett eines Waldelefanten. Zwei Sensationsfunde, dessen Ausstellungsort und Fundstelle international bekannt und geachtet werden. Trotzdem gehen die Besucherzahlen stetig zurück. Was einstmals das Paläon war, wurde im Juli 2019 an das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege (NLD) übergeben. Doch auch dieser Wechsel brachte keine Besserung. Die Vorschläge, die Wissenschaftsminister Björn Thümler kürzlich ins Gespräch brachte, könnten jetzt eine Wende hervorrufen. Sie sehen vor, das Forschungsmuseum und die Museumsarbeit der Senckenberg-Gesellschaft zu unterstellen. Als größtes Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft scheint eine langfristigere finanzielle Sicherung durch Bund und Länder möglich. Außerdem möchte Thümler das Museum als UNESCO-Weltkulturerbe anerkennen lassen. Einen Antrag sollen NLD und Senckenberg zusammen ausarbeiten. Zu guter Letzt sieht Thümler aufgrund des besonderen Erhaltungszustandes der Erdschichten im alten Schöninger Tagebau eine unvergleichliche Einsicht in die klimatischen Veränderungen über die Jahrtausende. Die Errichtung eines Klimaparks ähnlich dem britischen Eden Project könnte für Besucher zusätzlich äußerst attraktiv sein. Sowohl Schöningens Bürgermeister Malte Schneider, als auch Dr. Wolf-Michael Schmid, Vorsitzender des Speere-Fördervereins sowie Sprecher der Paläon GmbH, und Helmstedts Landrat Gerhard Radeck begrüßen die Vorschläge des Ministers und sehen diese als große Pläne für die Zukunft des Museums.

Wissenschaftsminister Björn Thümler (r.) hat große Pläne für das Forschungsmuseum. Hier informierte er sich beim Leiter des Senckenberg- Instituts für menschliche Evolution und Paläoumwelt und Schöninger Forschungsstationsleiter Prof. Dr. Nicholas J. Conard (l.) sowie Grabungsleiter Dr. Jordi Serangeli (M.) über den Fund des Waldelefanten