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Ein paar Wolken

Gegen Heidenheim ein Start nach Maß nach schwacher Hinrunde der Löwen

Danilo Wiebe beim Spiel Braunschweig gegen Karlsruhe
Im Heimspiel vor leeren Rängen gegen den Karlsruher SC am achten Spieltag lief Danilo Wiebe (vorne) als Rechtsverteidiger auf. Am Ende mussten sich die Braunschweiger mit 1 : 3 geschlagen geben Foto: Eintracht Braunschweig/Agentur Hübner
Als am Dienstag im Eintrachtstadion an der Hamburger Straße der Schlusspfiff ertönte, stand Trainer Daniel Meyer und seinen Spielern die Erleichterung deutlich ins Gesicht geschrieben. Mit dem 1 : 0-Sieg zum Rückrundenauftakt gegen den 1. FC Heidenheim landete Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig nicht nur den ersten Dreier nach zuvor sieben Partien ohne Sieg, sondern sendete gleichzeitig ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf.

»Wir sind der Überzeugung, dass wir die wichtigen Dinge stärken und stabilisieren können und in der Liga bleiben«, blickt Coach Daniel Meyer im Interview mit dem Stadtspiegel (s. u.) zuversichtlich in die Zukunft.
Während diese Hoffnungen vor allem aufgrund eklatanter individueller Fehler in der Defensive beim bitteren 2 : 4 gegen die Hanseaten noch einen herben Dämpfer erhielten, präsentierte sich der BTSV zum Start in die Rückserie beim knappen Sieg im Kampfspiel gegen Heidenheim deutlich konzentrierter, stabiler und effizienter. Wichtige Attribute, die das Team bei der Mission Klassenerhalt in den kommenden Wochen und Monaten kontinuierlicher abrufen muss als in der wechselhaften Hinrunde, welche die Niedersachsen nach ordentlichem Beginn mit mageren 14 Punkten auf Abstiegsplatz 17 abschlossen.

Unter Neu-Trainer Daniel Meyer, der im Sommer den scheidenden Aufstiegstrainer Marco Antwerpen beerbte, wurde vor dem Saisonbeginn ein großer personeller Umbruch vollzogen. Das Gesicht der Mannschaft veränderte sich fast komplett. Trotz neu formiertem Kader erwischte die Eintracht einen Start nach Maß und weckte beim rauschenden 5 : 4-Sieg gegen Bundesligist Hertha BSC im DFB-Pokal Hoffnungen bei ihren Anhängern. So furios wie gegen den Hauptstadtklub verlief der Saisonauftakt in der höheren Spielklasse jedoch keinesfalls.
Nachdem der Start in Heidenheim mit 0 : 2 verloren ging und es eine 1 : 4-Klatsche im Derby bei Hannover 96 setzte, durften die Löwen erst am vierten Spieltag beim 2 : 1 gegen den VfL Bochum ihren ersten von insgesamt drei Siegen in der Hinrunde feiern. Während vor heimischer Kulisse auch der 1. FC Nürnberg (3 :2) und der FC St. Pauli (2 : 1) besiegt werden konnten, holten die Braunschweiger in den weiteren Partien noch fünf Unentschieden und gingen neunmal als Verlierer vom Platz.
Mit 16 Treffern stellte der BTSV die schwächste Offensive aller Teams und reihte sich mit 36 Gegentoren auch in dieser Statistik gemeinsam mit Mitaufsteiger Würzburg ganz hinten ein. Aufstiegsheld Martin Kobylanski konnte nach seinem Dreierpack im Pokal gegen die Hertha in dieser Spielzeit bisher lediglich zwei Tore erzielen und kämpft seit Wochen mit Ladehemmungen. Einzig Nick Proschwitz mit fünf Toren, Fabio Kaufmann mit vier Toren und Marcel Bär (drei Tore) sprangen für den schwächelnden Torjäger bisher in die Bresche. Andere Spieler, wie zum Beispiel Neuzugang Felix Kroos, lassen ihre Torgefahr dagegen noch fast gänzlich vermissen.
Auf die offensichtliche Anfälligkeit in der Defensive hat der Klub vor Kurzem reagiert und mit Brian Behrendt von Arminia Bielefeld und Oumar Diakhite vom portugiesischen Erstligisten Desportivo Aves zwei neue Akteure verpflichtet. Beim Sieg gegen Heidenheim standen beide Neuzugänge erstmals gemeinsam über 90 Minuten auf dem Platz und zeigten ansprechende Leistungen.

Insgesamt offenbarten die Braunschweiger in einer wechselhaften Hinrunde all zu oft Schwächen in allen Mannschaftsteilen, ließen aber hin und wieder auch das Potenzial aufblitzen, das in der Mannschaft steckt. Mit der neu gewonnenen Sicherheit in der Defensive, die in drei der vergangenen vier Spiele ohne Gegentor blieb, und dem Dreier gegen Heidenheim im Rücken ist das Selbstbewusstsein an der Hamburger Straße anscheinend rechtzeitig zurückgekehrt. Das ist auch nötig, denn der weitere Spielplan ist eng getaktet, und bei der Jagd um weitere Punkte für den angestrebten Klassenerhalt warten mit Kiel, Hannover und Bochum in den kommenden Partien drei Topteams auf die Mannschaft von Daniel Meyer.