Der Dachdecker-Beruf ist heutzutage ein Hightech-Handwerk, das von spezialisierten Fachleuten ausgeführt wird. Während das Metier im Mittelalter noch als »Ziegelaufleger« belächelt wurde, sind Kunden im 21. Jahrhundert froh, die Arbeiten an ihrem Eigenheim durch einen ausgebildeten Experten ausführen zu lassen.
Die Aufgaben des Dachdeckers gehen dabei mittlerweile weit über das Dach hinaus – oder besser unter das Dach hinaus. Denn die Arbeit der Fachkräfte beginnt bereits Keller, wo das Bauwerk gegen Feuchtigkeit und Grundwasser abgedichtet werden muss. Die gesamte Gebäudehülle kann vom Dachdecker mit vorgehängten oder hinterlüfteten Fassadensystemen energetisch optimiert werden. Die Paradedisziplin bleibt aber natürlich das Obergeschoss.
Natürlich legen Dachdecker wie eh und je Ziegel aufs Dach. Doch schon unter der Eindeckung sorgen sie dafür, dass im Winter so wenig Energieverluste wie möglich auftreten. Und im Sommer macht erst die optimale Wärmedämmung ein angenehmes Wohnklima möglich. Dafür
berechnen Dachdecker individuell die Dämmung und verarbeiten die unterschiedlichsten Dämmstoffe fachgerecht. Mit Dampfsperren sorgen sie dafür, dass feuchte Luft zuverlässig nach außen abgeführt, aber keine Feuchtigkeit in den Dämmstoff eindringen kann. Auch per Smartphone oder
über Sensoren gesteuerte Dachfenster werden von Dachdeckern eingebaut und eingestellt, um bei allen Wetterverhältnissen für eine zuverlässige Be- und Entlüftung zu sorgen. Die Installation von Solaranlagen für die Energiegewinnung oder die Expertise für das Anlegen von Dachbegrünungen – ob auf dem Privathaus oder der Gewerbefläche – ist Teildisziplin der Dachdecker.
Zu guter Letzt werden Dachdecker nicht nur bei modernsten Funktionsfassaden und -dächern zu Rate gezogen, sondern auch beim Denkmalschutz zum Erhalt historischer Konstruktionen. Das garantiert nicht nur zahlreiche Vorteile für den Kunden, sondern auch, dass jeder, der heute im Dachdeckerhandwerk ausgebildet wird, für seine berufliche Zukunft die besten Aussichten genießt. Und das nicht nur, weil sein Arbeitsplatz meist »ganz oben« ist