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Niko Kijewski: »Unser Ziel ist der Klassenerhalt«

Niko Kijewski ist jung, talentiert und ehrgeizig. Im Interview mit dem Stadtspiegel spricht der 24-Jährige, der seit 2016 die Fußballschuhe für die Eintracht schnürt, über den turbulenten Endspurt in der vergangenen Saison, seine Eindrücke von der Vorbereitung unter Neu-Trainer Daniel Meyer und über sein Ziel, in der kommenden Zweitligasaison noch mehr Verantwortung auf dem Platz zu übernehmen.
Niko Kijewski (l.), hier im Duell mit Nils Butzen von Hansa Rostock, will in der kommenden Saison noch mehr Verantwortung im jungen Team der Eintracht übernehmen

Herr Kijewski, die Eindrücke des furiosen Saisonendspurts mit der Krönung Zweitligaaufstieg sind bei Ihnen sicher noch präsent. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben, und wie haben Sie die fußballfreie Zeit im Juli verbracht?

Mit einem derartig perfekten Ende der Saison für unser Team haben vor dem Restart sicher die wenigsten gerechnet. Es war eine Spielzeit mit Höhen und Tiefen. Genau das ist am meisten in Erinnerungen geblieben und hat die ganze Geschichte so besonders gemacht. Wir sind überragend in die Saison gestartet, dann hatten wir eine Schwächephase, in der wir einige Partien verloren und schlecht gespielt haben. Schließlich kam die Coronapause, die wir effektiv genutzt haben, um uns neu einzuschwören und mental sowie körperlich an uns zu arbeiten. Nach dem Restart haben wir die Spiele zwar nicht immer bravourös gewonnen, aber wir haben sie gewonnen. Das war das, was am Ende gezählt hat. Am Ende fragt niemand mehr nach dem Wie. Wir sind glücklich, dass wir die Rückkehr in die 2. Bundesliga gepackt haben, denn wir wissen, wie wichtig der Aufstieg für den Verein und die Stadt ist. Auch für die vielen positiv verrückten Fans in der Region ist der Aufstieg immens wichtig. Die Sommerpause habe ich genutzt, um Kraft zu tanken und etwas abzuschalten. Mit der Familie waren wir ein paar Tage im Urlaub. Dort haben wir uns natürlich an sämtliche Coronaregeln gehalten, die uns auch vom Verein mit auf den Weg gegeben wurden. Wir hatten eine schöne Zeit und sind alle wohlbehalten zurückgekommen. In Braunschweig angekommen, richtete sich mein Fokus dann gleich wieder auf den nahenden Trainingsstart.

Sie geben bereits das Stichwort. Seit dem 3. August steht das Team wieder auf dem Platz und bereitet sich auf die neue Spielzeit vor. Wie läuft die Vorbereitung aus Ihrer Sicht bisher?

Die ersten Tage mussten wir uns erst einmal ein bisschen neu zurechtfinden, da wir einen Umbruch im Team hatten mit einigen Zu- und Abgängen. Ich erkenne jedoch, dass wir auf einem positiven Weg sind, um am Ende unser Saisonziel Klassenerhalt zu erreichen. Es ist natürlich noch früh, und es wird sicher auch noch nicht alles klappen. Das hat man auch schon in den bisherigen Testspielen gesehen. Beim 0 : 2 gegen Werder Bremen war die Leistung trotz der Niederlage schon ganz okay, und beim 1 : 0-Sieg gegen Wolfsburg haben wir ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Gegen Dresden haben wir auch gewonnen, dabei aber nicht unser bestes Spiel gemacht. Beim 0 : 1 gegen Rostock hätten wir auch einiges besser machen müssen, aber daraus müssen wir lernen. Wir haben immer noch viel Arbeit vor uns. Es wird ein schwieriger Weg, und wir haben eine harte Saison vor uns. Wenn wir weiter akri­bisch arbeiten, bin ich jedoch optimistisch für den Saisonstart.

Sie haben bereits den Umbruch im Team angesprochen. Auch auf der Trainerposition ist mit Daniel Meyer ein neues Gesicht im Verein. Welchen Eindruck haben Sie vom neuen Übungsleiter?

Er ist ein Trainer, der fachlich auf einem sehr hohen Niveau arbeitet. Er bringt sehr viel mit und hat eine genaue Vorstellung vom Spielstil, den er mit uns auf den Platz bringen will. Gleichzeitig ist er auch flexibel in seinen Systemen und kann uns taktisch daher sicher gut auf die jeweiligen Gegner und Spielverläufe vorbereiten. Auch menschlich ist er ein einwandfreier Trainer, mit dem man auch mal über private Dinge sprechen kann. Ich glaube, die Mischung passt bei ihm, und wir Spieler sind alle positiv gestimmt, was die Arbeit mit Daniel Meyer angeht.

Der Saisonstart für Ihr Team hat es in sich. Zunächst kommt es am 11. September zum Pokalkracher gegen Bundesligist Hertha BSC, ehe eine Woche später zum Liga-start das Gastspiel beim starken 1. FC Heidenheim ansteht. Zudem steht bereits am dritten Spieltag das Derby in Hannover an. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Hammerstart?

Freitagabend unter Flutlicht gegen die Hertha im Pokal zu starten – darauf freut sich jeder von uns. Das Einzige, was fehlt, sind dann leider unsere Zuschauer, die wohl nicht dabei sein können. Wir wissen, dass das den Umständen geschuldet ist. Wir alle möchten, dass unsere Fans hoffentlich bald wieder ins Stadion kommen können, aber zunächst müssen wir die Situation so annehmen, wie sie ist. Trotzdem werden wir gegen die Hertha hoch motiviert ins Spiel gehen, und dementsprechend werden wir uns präsentieren. Das Auftaktprogramm in der Liga hat es natürlich in sich. Heidenheim hat in der vergangenen Saison den Bundesligaaufstieg nur knapp verpasst und hat eine eingespielte Truppe. Eine Woche später empfangen wir Holstein Kiel, die ebenfalls einen gepflegten Fußball spielen und schwer zu knacken sind. Über das Derby gegen Hannover 96 gibt es nicht viel zu sagen – außer, dass es natürlich gleich ein absoluter Höhepunkt ist. Jeder rund um Braunschweig weiß, was die Begegnung für eine Bedeutung hat. Alle Spieler müssen sich zerreißen, und wir müssen das Spiel für unsere Fans schlichtweg gewinnen.

In den vergangenen zwei Spielzeiten in der 3. Liga gehörten Sie zum Stammpersonal und haben sich zu einer Säule im Team entwickelt. Welche Zielsetzung haben Sie sich persönlich für die neue Saison in der höheren Spielklasse gesetzt?

Ich möchte natürlich gesund und verletzungsfrei bleiben und so viele Spielminuten wie möglich bekommen. Ich will mich wieder in der Startaufstellung festbeißen und möglichst meinen Beitrag dazu leisten, dass wir die Klasse am Ende der Saison halten werden. Auf und abseits des Platzes will ich zudem noch mehr Verantwortung übernehmen.

Das Interview führte
Sebastian Nickel