Nach intensiven Gesprächen zwischen den »Freibad-Kommunen« im Landkreis Helmstedt konnte der Knoten durchschlagen werden. Wie der Grasleber Samtgemeindebürgermeister Gero Janze mitteilte, stehe die Eröffnung der Bäder im Landkreis Helmstedt »auf Messers Schneide«. Das Land habe zwar eine Öffnung zum 25. Mai in Aussicht gestellt. »Unter welchen Regeln dies geschehen kann, weiß jedoch zurzeit niemand«, so Alexander Hoppe, Bürgermeister der Stadt Königslutter. Es sei zudem nicht klar, ob ein Erlass von Regelungen seitens des Landes zu erwarten sei. Diesbezügliche Nachfragen blieben bisher unbeantwortet.
Eine interkommunale Arbeitsgruppe, zu der auch der Nord-Elmer Samtgemeindebürgermeister Matthias Lorenz und seine Fachbereichsleiterin Angela Lux, Heinrich Sven Neddermeier für die Bäderbetriebe der Stadt Helmstedt sowie Sachbearbeiter Andreas Minuta von der Samtgemeinde Grasleben und Christian
Seidenkranz, Geschäftsführer der Stadtwerke Königslutter, zählten, hat nach einigem Ringen nun einen gemeinsamen Konsens gefunden, um eine Öffnung der
Freibäder in dieser Saison zu ermöglichen. »Hierbei haben wir uns an Vorschlägen aus dem Pandemieplan der Deutschen Gesellschaft für Badewesen orientiert«, führt Angela Lux aus. »Wir hoffen, dass eventuelle Vorgaben des Landes Niedersachsen unserem Vorschlag entsprechen und uns nicht erneut ein Strich durch die Rechnung gemacht wird«, so Gero Janze. Daher war es der Arbeitsgruppe wichtig, einheitliche Regelungen für den gesamten Landkreis Helmstedt zu vereinbaren.
Folgende gleichlautende Regelungen sind daher in allen Freibädern des Landkreises angedacht: Die Umkleidekabinen und Duschen bleiben geschlossen. Die maximale Anzahl an Gästen definiert sich nach dem Pandemieplan der Deutschen Bädergesellschaft. Dies bedeutet, dass pro Badegast als Richtwert sechs Quadratmeter Beckenfläche angenommen wird. Dauer-, Saisonoder Mehrfachkarten werden keine Anerkennung finden können, da der Besuch eines jeden Gastes mit Namen, Badezeit und Tag dokumentiert werden muss. Ferner sollen Saisonkarteninhaber keinen finanziellen Nachteil erleiden, da nicht die volle Badezeit angeboten werden kann. Wer bereits eine solche Karte erworben hat, kann diese gegen Erstattung des vollen Betrages zurückgeben. Das Buchen der Karten soll ausschließlich online möglich sein.
»Wir arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, eine solche Möglichkeit zu schaffen«, betont Helmstedts Bürgermeister Wittich Schobert. Die Stadt Helmstedt übernimmt für die gemeinsame Lösung der vier Kommunen den IT-Service und bedient sich dabei eines externen Dienstleisters.
Um möglichst vielen Gästen den Zugang zu den Bädern gewähren zu können, werden pro Tag mehrere Zeitintervalle zur Buchung angeboten. Nach dem jewe ligen Zeitintervall müssen alle Gäste das Gelände verlassen, damit eine Reinigung und Desinfektion, z. B. der Toilettenanlagen, möglich ist. Matthias Lorenz, der
in Räbke normalerweise bis zu 3 500 Badegäste zeitgleich begrüßen kann, bat um Verständnis für die Maßnahmen. »Wir wissen, dass eingeschränkte Zeitfenster,
ausschließliche Online-Buchungen oder geschlossene Umkleiden einen erheblichen Qualitätsverlust für uns alle bedeuten. Wir sind aber froh, überhaupt eingeschränkt öffnen zu können, und hoffen daher, dass die Menschen im Landkreis Helmstedt dies auch zu würdigen wissen.« Vermeintliche Ungerechtigkeiten
oder zum Teil nicht ganz nachvollziehbare Lösungen werden im Sinne der Einheitlichkeit nicht immer vermeidbar sein. Im ganzen Landkreis werde aber fieberhaft an Lösungen gearbeitet, um den Menschen ein Stück Normalität zurückzugeben. Die Badbetreiber werden weitere Einzelheiten bis zu den Erö
nungen bekannt geben, baten aber um Geduld und Unterstützung für das gemeinsame Ziel: die Öffnung der Freibäder! Die Freibäder Grasleben und Räbke werden voraussichtlich am 30. Mai öffnen. Die Öffnungsdaten der Bäder in Königslutter und Helmstedt stehen noch nicht fest.
