Mit einem eindrucksvollen Lichterumzug und einer anschließenden Kundgebung haben mehrere Hundert Menschen in Schöppenstedt ein starkes Zeichen für Demokratie und gegen Populismus gesetzt.

Der Marktplatz der Stadt verwandelte sich in den Abendstunden in ein Lichtermeer aus Kerzen, Laternen und Transparenten, während zahlreiche Redner die Bedeutung demokratischer Werte betonten. Zum Abschluss der Veranstaltung erklang das Lied »Freiheit« von Marius Müller-Westernhagen, das von den Teilnehmern lautstark mitgesungen wurde. Begleitet von tosendem Applaus, markierte es den emotionalen Höhepunkt des Abends.
Die Veranstaltung wurde von einem breiten Bündnis aus Zivilgesellschaft, Kirche und Politik getragen. Zu den Rednern zählten unter anderem Diakon Jens Tamme, der auch für den erkrankten Propst Martin Cachej sprach, Melanie Sperr-Wilke vom Kirchenvorstand Dreieinigkeit, Iryna Olschak vom Sprachkurs des Bildungszentrums Wolfenbüttel, Sebastian Niehoff vom Verein »Ackerfezt« sowie Vertreter des Jugendparlaments Wolfenbüttel. Auch Sabine Resch-Hoppstock vom Bündnis gegen Rechtspopulismus ergriff das Wort.


In ihren Ansprachen riefen sie zu mehr Toleranz, Zusammenhalt und einem entschiedenen Eintreten für demokratische Werte auf. »Demokratie lebt vom Engagement jedes Einzelnen. Wir dürfen Populismus und Angstmacherei keinen Raum geben«, betonte Resch-Hoppstock. Die Redebeiträge wurden immer wieder von lautem Beifall begleitet.
Für einen sicheren Ablauf sorgten die Polizei, die Freiwillige Feuerwehr Schöppenstedt sowie ein Sicherheitsdienst. Die Teilnehmer trotzten den winterlichen Temperaturen und wärmten sich an Feuerschalen oder bei Heißgetränken und Snacks. Musikalisch wurde die Kundgebung von der Band »Die Achtgroschenbande« begleitet.

Schöppenstedts Bürgermeisterin Andrea Föniger, die durch den Abend moderierte, zeigte sich erfreut über die große Resonanz: »Trotz der Kälte haben sich wieder viele Menschen versammelt, um ein klares Zeichen für unsere Demokratie zu setzen. Schöppenstedt steht zusammen gegen populistische Strömungen.«
Mit der Veranstaltung knüpfte die Stadt an frühere Demonstrationen für Demokratie und Toleranz an. Die Organisatoren werteten die hohe Teilnehmerzahl als starkes Signal – nicht nur für Schöppenstedt, sondern für die gesamte Region.
Sebastian Nickel