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Anonyme 1 000-Euro-Spende für die Schöppenstedter Igelhilfe

Unverhoffter Geldsegen für die Igelstation in der Elmstadt. Ein anonymer Spender unterstützte die Einrichtung vor Kurzem mit einer Spende in Höhe von 1 000 Euro und sorgte damit für große Freude bei der Betreiberin, die sich mit viel Herzblut um verletzte und hilf­lose Baby-Igel kümmert.

Petra Schulte (l.) und Andrea Föniger bei der Spendenübergabe. 1 000 Euro übergab ein anonymer Spender der Stadtspiegel-Redaktion für die Schöppenstedter Igelhilfe

Vor vier Wochen hatte der Stadtspiegel einen Bericht über die Spende der Wochenmarktgriller an die Igelhilfe veröffentlicht. Über diesen Bericht ist eine Person, die anonym bleiben möchte, auf die Einrichtung aufmerksam geworden. Die besagte Person nahm direkten Kontakt zur Stadtspiegel-Redaktion auf und überreichte dem Team wenige Tage später höchstpersönlich eine Spende in Höhe von 1 000 Euro zugunsten der Igelstation in der Eulenspiegelstadt. Schöppenstedts Bürgermeisterin Andrea Föniger wurde daraufhin von der Stadtspiegel-Redaktion gebeten, diese Spende weiterzugeben. Umgehend machte sich das Stadtoberhaupt auf den Weg, um der Igelhilfe-Betreiberin Petra Schulte die Spende zu übergeben.


Die Igelexpertin zeigte sich überrascht und sichtlich bewegt und dankte dem anonymen Spender ausdrücklich. »Dadurch kann ich meine eigenen Kosten für Futter, den Tierarzt oder die Anschaffung von Pflegeboxen und Futterstationen etwas minimieren. Ich sage ausdrücklich ganz, ganz lieben Dank für diese tolle Geste, die man nicht hoch genug einschätzen kann«, so Schulte, die in ihrer Igelhilfe zahlreiche besonders kleine, verletzte und hilflose Baby-Igel beherbergt. »Hier füttere ich im Zweieinhalb-Stunden-Rhythmus – auch in der Nacht. Die Kleinen erhalten spezielle Aufzuchtmilch. Verletzte Tiere müssen dabei oftmals von einem Tierarzt betreut werden. Viele der Tiere haben Parasiten und starke Verletzungen, sodass manchmal auch Operationen erfolgen müssen. Mein Ziel ist es auch in diesem Jahr, möglichst alle Tiere zum Herbst wieder in die Natur zu entlassen.«

Ein verletzter junger Igel, der bei Petra Schulte gesund gepflegt und aufgezogen wird


Andrea Föniger durfte bei der Spendenübergabe die Pflege- und Aufzuchtstation genauer unter die Lupe nehmen und zeigte sich gleichermaßen beeindruckt von der Ausstattung und dem Engagement der Betreiberin: »Hier gibt es zahlreiche Boxen und Einrichtungen, in denen die schwachen Igel Unterschlupf bekommen. Selbst Laborinstru­mente und ein Wärmegerät mit konstant über 30 Grad sind vorhanden. Großes Lob an Frau Schulte, die hier eindrucksvolle Arbeit für den Tier- und Naturschutz leistet. Ihr Tagesablauf ist ganz auf ihre rein ehrenamtliche Igelhilfe abgestimmt.


Damit Petra Schulte auch in Zukunft rund um die Uhr hilfsbedürftige Igel aufpäppeln und so dem sinkenden Bestand entgegenwirken kann, ist sie auch in Zukunft auf Spenden angewiesen. »Es gibt immer wieder Privatleute, die mich mit kleinen Sachspenden unterstützen. Das hilft mir bei meiner Arbeit ex­trem weiter und sorgt für finanzielle Entlastung. Ich danke jedem Einzelnen, der mich unterstützt, und nehme auch in Zukunft gerne jede Hilfe an. Menschen, die etwas beitragen möchten, können sich einfach melden und sich in diesem Zuge auch gerne bei mir umschauen und meine Arbeit mit den Igeln kennenlernen«, so Schulte.


Die Deutsche Wildtier Stiftung hat den Igel übrigens zum Tier des Jahres 2024 gewählt. Sein Bestand nimmt in Deutschland stetig ab, denn er findet immer weniger Nahrung und geeignete Unterschlupfe. Vielfach werden die kleinen Igel auch von Mährobotern schwer verletzt. Besonders in der Nacht laufenden Geräte werden oft zur tödlichen Gefahr. »Ich habe schon zahlreiche verletzte Tiere gesehen und gepflegt, bei denen die Mähklingen böse Verletzungen verursacht haben«, so die Schöppenstedter »Igel­mama«, die anschließend gleich wieder in ihrem Keller verschwand, denn die Fütterungszeit war schon wieder angebrochen.

Sebastian Nickel