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Räbker Bürgermeister Rainer Angerstein beim Empfang des Bundespräsidenten: „Eine große Wertschätzung für das Ehrenamt“

Auch wenn der Besuch im Schloss Bellevue schon ein paar Wochen zurückliegt, schildert Rainer Angerstein im Gespräch mit dem Stadtspiegel seine Erlebnisse, als ob es gestern gewesen wäre. Als einer von 80 ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus ganz Deutschland war der Gemeindebürgermeister am 11. April 2024 als Botschafter für Räbke zu einem Empfang des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier geladen.

Foto: Privat

„Eine tolle Organisation, anregende Gespräche und Diskussionen  sowie ein Bundespräsident, der uns Anwesenden unglaublich viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenbrachte“, entgegnet Rainer Angerstein mit leuchtenden Augen auf die Frage, was ihm von seiner Stippvisite im altehrwürdigen Schloss Bellevue besonders in Erinnerungen geblieben ist.

Angerstein betrat dabei kein unbekanntes Terrain. Bereits am 5. März 2020 weilte der Räbker Bürgermeister im Amtssitz des Bundespräsidenten in Berlin. Anlass war damals ein Festakt im Rahmen des 26. Bundeswettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“, bei dem Frank-Walter Steinmeier die Sieger-Teilnehmer ehrte. Räbke wurde dabei mit der Silbermedaille ausgezeichnet.

Knapp vier Jahre folgte ein neuerlicher Besuch. Nicht minder aufregend, jedoch unter anderen Vorzeichen. Unter dem Titel „Demokratie beginnt vor Ort“ lud der Bundespräsident 80 ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Deutschland zu einem Treffen, um sich über aktuelle Herausforderungen für kommunalpolitisch Engagierte zu informieren. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die das Staatsoberhaupt gemeinsam mit der Körber-Stiftung ausrichtete, standen die Würdigung der Ehrenamtlichen an der Spitze von Kommunalverwaltungen sowie der Erfahrungsaustausch über die Arbeitsbedingungen vor Ort.

Thema der Gespräche war die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung für die Stabilität unserer Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zugleich befasste sich das Treffen mit den schwierigen Bedingungen, unter denen ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihr Amt oftmals ausüben, sowie mit den vermehrten Anfeindungen und Bedrohungen, denen sie im Alltag ausgesetzt sind.

Räbkes Bürgermeister Rainer Angerstein bekam beim Empfang in Schloss Bellevue auch die Gelegenheit, sich persönlich mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier auszutauschen Im Anschluss an die Rede des Bundespräsidenten durften sich die anwesenden Gäste mit einem Redebeitrag an Frank-Walter Steinmeier richten. Rainer Angerstein hob dabei die Fähigkeit, „Brücken“ zwischen verschiedenen Generationen und Nationalitäten zu bauen, als eine der größten aktuellen Herausforderungen seines Bürgermeisteramtes besonders hervor. Foto: Privat

Anfeindungen und Bedrohungen seien Rainer Angerstein während seiner mittlerweile 18-jährigen Amtszeit zwar nicht widerfahren, schwierige Situationen zu meistern, gab es jedoch einige. „In der jüngeren Vergangenheit waren das vor allem die Flüchtlingsaufnahme sowie das Zusammenbringen der alteingesessenen Bürger und der Zugezogenen. Hier sind immer wieder Interessenskonflikte aufgekommen, bei denen ich in meiner Position als ehrenamtlicher Bürgermeister vor allem vermitteln und aufklären musste. Ich sehe mich hier als Brückenbauer und versuche die Bürger in unserer Gemeinde zu vereinen“, beschreibt Angerstein die Wahrnehmung seines Amtes und fügt hinzu: „Sowohl bei der Flüchtlingsthematik als auch im kulturellen Bereich ist uns das gemeinsam in der Vergangenheit sehr gut gelungen. Mit der richtigen Kommunikation und der Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, funktioniert es, aber es braucht Zeit und der Weg zu einem positiven Miteinander verläuft nicht immer geradlinig.“

Wohlwissend um das große demokratische Engagement der 80 anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister beim Empfang in Schloss Bellevue sowie aller weiteren Gemeindeoberhäupter im gesamten Bundesgebiet sieht Rainer Angerstein das von Frank-Walter Steinmeier einberufene Treffen als starkes Zeichen. „Nicht nur seine Rede, sondern das gesamte Auftreten von Herrn Steinmeier während des Empfangs hat uns alle beeindruckt. Er hat sich für jeden von uns Zeit genommen und damit gezeigt, dass er das Ehrenamt sowie unsere persönlichen Interessen und Meinungen wahrnimmt“, lobt Angerstein, der die Rede des Bundespräsidenten in erster Reihe sitzend verfolgte und anschließend auch persönlich mit ihm ein paar Worte wechseln durfte.

Wer sich die komplette Veranstaltung „Demokratie beginnt vor Ort“  im Schloss Bellevue vom 11. April 2024 anschauen möchte, findet einen Videomitschnitt unter:  https://www.youtube.com/watch?v=lDXqJf8lKNY.