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Erzählcafés laden zum Nachdenken und Reden über die Grenze ein

Unter dem Motto »Zwischen uns … gibt es viel zu erzählen!« lädt der Verein »Grenzenlos – Wege zum Nachbarn« in den Monaten Januar und Februar zu vier Erzählcafés ein. Die Veranstaltungen sind in unterschiedlichen Orten entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Landkreis Helmstedt geplant.

Den Auftakt bildet das Erzählcafé in Helmstedt am Sonnabend, dem 20. Januar, von 16 bis etwa 19 Uhr im »Pferdestall« (Am Ludgerihof 5). Es folgen Erzähl­cafés am Sonntag, dem 21. Januar, von 15 bis 18 Uhr in Gevensleben im Dorfgemeinschaftshaus (Watenstedter Straße 15 A), am Sonnabend, dem 24. Februar, von 16 bis 19 Uhr in Schöningen im »Klosterkrug St. Lorenz« (Klosterfreiheit 9e) und am Sonntag, dem 25. Februar, von 15 bis 18 Uhr in Grafhorst im Hotel und Restaurant »Krüger« (Lindenstraße 2).


»Zwischen uns … war mal eine Grenze« – so lautet der Titel eines Films, den etwa 30 Menschen aus dem Landkreis Helmstedt und der Gemeinde Hohe Börde im Sommer 2021 gemeinsam drehten. Davor standen viele Fragen und Gespräche: Was bedeutete die Teilung für die eigene Familiengeschichte, für die Ortsgemeinschaft, für die ganze Gesellschaft? Wie lebten die Menschen auf beiden Seiten der Grenze damals – und gibt es diese Grenze heute noch in den Köpfen?


Aus diesem Projekt ist ein faszinierend vielfältiger und persönlicher Film entstanden, der in zahlreichen öffentlichen Vorführungen in beiden Regionen viele Menschen berührt hat. Erinnerungen wurden geweckt, Zuschauer kamen spontan miteinander ins Gespräch, Meinungen und Erfahrungen wurden ausgetauscht.

Diesen Begegnungen »zwischen uns« will der Helmstedter Verein »Grenzenlos – Wege zum Nachbarn«, einer der beiden Träger des Filmprojekts, im Rahmen eines Anschlussprojekts neuen Raum geben. In insgesamt vier Erzählcafés soll diesen Winter das Thema »Grenzgeschichte(n)« weiter vertieft werden.
Die Idee ist, an verschiedenen Orten in der Region den Film zu zeigen und direkt anschließend in einer gemütlichen Kaffeerunde miteinander ins Gespräch zu kommen. Geschichten erzählen und Geschichten hören – darum soll es in den Erzählcafés gehen. Denn eines ist dem Vereinsvorsitzenden Henning Konrad Otto und seinem Team klar: Der Schlüssel zum Ausräumen von Missverständnissen und Vorurteilen liegt darin, einander kennenzulernen, miteinander zu reden und einander zu verstehen.


Damit dies noch besser gelingt, bitten zwei »Erzählprofis« in den Cafés zu Tisch. Fanny Kulisch und Florian Fischer aus Berlin sind sehr erfahren in west-östlichen Begegnungen und werden ihre Gäste kreativ und einfühlsam begleiten. Jeder Teilnehmer kann, keiner muss eine Geschichte erzählen. Das Zuhören ist ebenso wertvoll und wichtig wie das Erzählen. Die Moderatoren achten darauf, dass die Erzählungen wertschätzend behandelt werden und dass Kommentare, Diskussionen und Unterbrechungen möglichst unterbleiben. Alle, die eine Erinnerung oder einen Gedanken teilen wollen, sollen die Gelegenheit dazu bekommen.


Doch was ist das Ziel der Erzählcafés? »Grenzenlos – Wege zum Nachbarn« will nicht nur den »Zwischen uns«-Dialog weiterführen und noch mehr Menschen aus den Nachbarregionen beiderseits der ehemaligen innerdeutschen Grenze miteinander in Kontakt bringen. Einige der Geschichten und Gedanken sollen auch eingefangen, in einem digitalen Internetarchiv abgelegt und auf einer eigenen Projektwebseite veröffentlicht werden. Dafür werden David Ruf und Dr. Thomas Huber, die bereits die Produktion des Films geleitet haben, mit Tonaufnahmegeräten an den Erzählcafés teilnehmen und, wenn die jeweiligen Erzähler einverstanden sind, die Beiträge aufzeichnen. So soll das »Zwischen uns« entlang der ehemaligen Grenze in all seiner Vielschichtigkeit lebendig bleiben.


Die Teilnahme ist kostenlos. Um eine Anmeldung bis Donnerstag vor dem jeweiligen Termin wird gebeten: »Grenzenlos –
Wege zum Nachbarn«, Beate Ziehres (0 53 51/17 77 77) und Anja Nitschke (0 53 51/17 25 10), info@grenzdenkmaeler.de. Weitere Informationen zum Verein und seinen Projekten gibt es auf www.grenzdenkmaeler.de.