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Gibt es in der Stadt bald Tiny Houses oder Mikrohäuser?

Aus den USA sind sie sicherlich schon einigen bekannt, die zierlichen Tiny Houses, die im Zuge der dortigen Finanzkrise im Jahr 2007 ihre erste große Aufmerksamkeit erfuhren. Auch hierzulande gewinnen sie an Beliebtheit. Auf der Bauausschusssitzung Stadt wurde dieses moderne Wohnkonzept nun von der SPD auch für Königslutter vorgestellt.
Ein Tiny House ist ein winziges Häuschen auf Rädern

In Europa befindet sich das Tiny House Movement zwar noch in den Anfängen, aber immer mehr Menschen werden vom »Tiny-House-Fieber« gepackt. Sogenannten »Tinyhousern« geht es in der Regel um die Reduzierung auf das Wesentliche zugunsten finanzieller Freiheit und persönlicher Unabhängigkeit sowie um einen Beitrag zu Ökologie und Nachhaltigkeit. Doch kann dieses innovative Konzept auch in der kleinen Elmstadt greifen?


Grundsätzlich ist eine Unter­scheidung zwischen den verschiedenen auf dem Markt befindlichen Häusern dieser Art zu treffen. Im deutschen Sprachgebrauch werden vorrangig die kleinen aus den USA bekannten Häuschen auf Rädern mit einer Wohnfläche von knapp 40 Quadratmetern als Tiny Houses, übersetzt winzige Häuser, bezeichnet.


Es gibt aber auch Häuser, die auf einem festen Fundament gebaut sind. Diese bezeichnet man als Mikrohaus, Minihaus oder auch Kleinhaus. Diese Art von nicht mobilen, kleinen Häusern könnte möglicherweise in Königslutter entstehen. Hinter dieser Idee steckt das Ziel, minimalistisch, auf weniger Fläche als bisher, zu wohnen. In Königslutter möchte die SPD-Stadtratsfraktion nun klären lassen, ob sich die trendige Wohnform auch in der Domstadt realisieren ließe.

Mikrohäuser stehen auf festen Fundamenten und könnten auch für Königslutter eine Option sein


Während mobile Tiny Houses in Deutschland einer Straßenverkehrszulassung durch eine zuständige Einrichtung wie TÜV oder Dekra unterliegen und als Anhänger mit Sonderaufbau zugelassen werden, bedarf es jedoch für feststehende Mikrohäuser die Einhaltung baurechtlicher Rahmenbedingungen, welche in diesem konkreten Fall noch geklärt werden müssen.


Natürlich muss ein feststehendes Mikrohaus ebenso wie ein Tiny House einen Anschluss an die Ver- und Entsorgungsinfrastruktur haben. Für die Bauverwaltung gelte es nun, die Standortfrage zu klären. Im Rahmen der Bauausschusssitzung kam sogleich der Vorschlag, mit den Mikrohäusern innerhalb der Ortslagen Baulücken zu schließen, welche für übliche Einfamilienhäuser zu klein sind.


Es bleibt abzuwarten, ob sich dieses innovative Wohnkonzept auch in Deutschland, wo die durchschnittlich zur Verfügung stehende Wohnfläche pro Person stetig steigt, immer mehr durchsetzt. Eines ist sicher: Der durch große Wohnflächen steigende Energie- und Ressourcenverbrauch sowie die Schadstoffemissionen ließen sich durch ein minimalistisches Wohnkonzept senken. Hierfür ist jedoch ein Umdenken bezüglich der gegebenen Lebensgewohnheiten unabdinglich.


Wird Königslutter zu einem der Vorreiter bei Mikrohäusern und vielleicht auch Tiny Houses? Die Zukunft wird es zeigen.

Annika Steinkamp